ERIH JAHRESKONFERENZEN

Die ERIH-Konferenz findet seit 2005 alljährlich an wechselnden Orten der Industriekultur in ganz Europa statt. Die Konferenzen widmen sich jeweils einem aktuellen Thema des Industriekulturtourismus. Sie sind auch eine Plattform für Menschen aus verschiedenen europäischen Ländern und Regionen, um Erfahrungen und Fachwissen auszutauschen und sich gegenseitig kennen zu lernen.
Vortragende und Teilnehmende sind Expertinnen und Experten von Industriekulturstandorten und -organisationen, Museen, Tourismuseinrichtungen, Denkmalschutzbehörden, Entwicklungsagenturen, der Wissenschaft sowie am Thema Interessierte.


SAVE THE DATE:

Die 21. ERIH-Jahreskonferenz findet vom 22.-24. Oktober 2025 in Chemnitz (D) statt.


21. ERIH-KONFERENZ 2025 CHEMNITZ (DE)

"C THE UNSEEN" - IMMATERIELLES KULTURERBE IN DER INDUSTRIEKULTUR

22. bis 24. Oktober 2025 in Chemnitz, Deutschland

Die sächsische Industriemetropole Chemnitz, Gastgeberin der diesjährigen ERIH-Jahreskonferenz, ist Kulturhauptstadt Europas 2025 und hat ihr gesamtes Programm unter das Motto „C the Unseen“ gestellt. Passend dazu rückt die ERIH-Konferenz ganz bewusst das sichtbare materielle Erbe - die oft spektakuläre Industriearchitektur sowie Maschinen - in den Hintergrund und konzentriert sich auf die vielfach übersehenen immateriellen Ausdrucksformen der Industriekultur.

Dieses Kulturerbe umfasst eine Vielzahl sozialer und kultureller Alltagsgewohnheiten, Rituale und Traditionen in den Bereichen Musik, Essen, Sport und Festkultur, die das Leben in den Industrieregionen geprägt haben und noch immer prägen. Sie alle tragen dazu bei, dass sich die Menschen vor Ort mit den Industriestandorten und ihrer Geschichte verbunden fühlen. Oft sind es lokale Netzwerke, Vereine und ehrenamtlich Engagierte, die dieses Wissen bewahren.

Die Konferenz beleuchtet das Potenzial, das dieses immaterielle Erbe für industriekulturelle Standorte bietet, und stellt Strategien und Formate vor, die für seine Erhaltung notwendig sind. Diskutiert werden Möglichkeiten, mit diesen Aspekten der „Industriekultur“ neue Zielgruppen zu erschließen sowie in Stadtvierteln, Städten und Regionen Netzwerke und Partnerschaften zu aktivieren, die diese Arbeit fördern und aus ihr hervorgehen.

Call for Papers

Fachleute und Experten wie Standortbetreiber, Museums- und Bildungsverantwortliche, zivilgesellschaftliche Initiativen und Forschende sind eingeladen, Vorschläge für Vorträge zum Thema der diesjährigen Konferenz einzureichen. Einsendungen (max. 2.000 Zeichen) werden bis spätestens 15. Juli 2025 an conference(at)erih.net erbeten. Die Auswahl durch den ERIH-Vorstand erfolgt bis Ende Juli/ Anfang August.

Call for Papers (PDF-Download)


 

20. ERIH KONFERENZ 2024 ŁÓDŹ (PL)

ÖKOLOGISCHE NACHHALTIGKEIT - VOM SCHLAGWORT ZUM HANDELN
Nachhaltigkeit oder nachhaltiges Handeln bedeutet, die Bedürfnisse der Gegenwart zu befriedigen, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu beschneiden oder einzuschränken.

23.-25. Oktober 2024 in Łódź, Polen

Der Klimawandel ist inzwischen die größte Bedrohung für unser kulturelles Erbe. Zahlreiche Konzepte und Rahmenvereinbarungen wie der European Green Deal oder auch Cultural Heritage Green Paper fordern CO2-Neutralität bis 2050 (2030 schon 50%). Auch auf nationaler Ebene gibt es Vorgaben, Richtwerte, Forderungen und Konzepte. Die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen sind Raster für viele Aktivitäten. Unzählige Arbeitsgruppen zum Thema „Nachhaltigkeit“ suchen Mitwirkende.

Nachhaltigkeit auf allen Ebenen wird als Querschnittsaufgabe gesehen und zunehmend von Gästen, Besuchenden und Mitarbeitenden als Grundvoraussetzung erwartet. Nachhaltigkeitslabel werden zukünftig Reisentscheidungen noch stärker beeinflussen. Angesichts dieser Herausforderungen ist es entscheidend, über bloße Rhetorik hinauszugehen und konkrete Strategien zu entwickeln, die zu echter ökologischer Nachhaltigkeit führen.

Als einer der größten Verursacher der Klimakrise, kommt der Industrialisierung eine schwierige Rolle zu. Aus heutiger Sicht überwiegen die negativen Effekte für Klima und Umwelt und lassen die Errungenschaften der Industriellen Revolution oftmals in den Hintergrund treten. Das stellt auch die Kommunikation und Vermittlung vor neue Herausforderungen und Aufgaben.

Was bedeutet das alles für die Standorte der Industriekultur? Wie werden die großen Rahmenkonzepte auf handhabbare lokale oder regionale Lösungen heruntergebrochen? Was können die Standorte mit ihrer, oft geringen, Personal- und Mittel Ausstattung leisten? Welche (baulichen) Möglichkeiten oder auch Hindernisse gibt es? Wie gelingt es, Besucher, Mitarbeiter und Partner bei den Veränderungsprozessen mitzunehmen? Welchen Beitrag können Orte der Industriekultur als hochwertige Bildungsorte für eine nachhaltige Entwicklung leisten? Welche Chancen und neuen Potentiale eröffnen sich, wenn wir Nachhaltigkeitsprozesse anstoßen und umsetzen? 

Diesen Frage sind die Vorträge der Referenten sowie die Workshops der ERIH Jahreskonferenz 2024 nachgegangen. Das ausführliche Programm können Sie nachfolgend herunterladen. Die auf der Konferenz gehaltenen Vorträge finden Sie demnächst an dieser Stelle.
 

  • Konferenzprogramm
  • Vorträge der Konferenz
    • • Peter Backes: Keynote "Ökologische Nachhaltigkeit – vom Schlagwort zum Handeln"
      • Peter Backes: Keynote "Ökologische Nachhaltigkeit – vom Schlagwort zum Handeln"

      In seiner Einführung in das Konferenzthema „Ökologische Nachhaltigkeit – vom Schlagwort zum Handeln“ plädierte Peter BACKES (DE) als langjähriges Vorstandsmitglied dafür, nachhaltiges Handeln in allen Lebensbereichen zur Norm zu machen, insbesondere aus Verantwortung für die kommenden Generationen. Als Richtschnur nannte er die 17 nachhaltigen Entwicklungsziele, auf die sich die Weltgemeinschaft 2015 in Paris geeinigt hatte, und identifizierte sechs von ihnen als unmittelbar relevant für den Sektor der Industriekultur. Das Thema der ERIH-Konferenz, so Backes, sei ein wichtiger erster Schritt.
      Power-Point-Präsentation des Vortrages

    • • Teresa Ferreira: "Zertifizierungen, Labels und gemeinsame Standards im portugiesischen Netzwerk für Industrietourismus"
      • Teresa Ferreira: "Zertifizierungen, Labels und gemeinsame Standards im portugiesischen Netzwerk für Industrietourismus"

      „Zertifizierungen, Labels und gemeinsame Standards im portugiesischen Netzwerk für Industrietourismus“ war das Thema von Teresa FERREIRA (PT) von der portugiesischen Tourismusorganisation. Sie ging zunächst auf die Struktur des 220 Mitglieder starken Netzwerks ein, in dem Industriemuseen 37 Prozent und aktive Unternehmen 55 Prozent ausmachen, während die restlichen 8 Prozent beide Merkmale vereinen. In Anlehnung an den nationalen Ansatz für eine nachhaltige Tourismusentwicklung geht es vor allem darum, die Attraktivität gerade auch dünn besiedelter Regionen zu steigern, und zwar durch einzigartige, ganzjährige und landesweit vernetzte Tourismusangebote mit lokalem Bezug. Um die Arbeit des Netzwerks zu beleuchten, stellte sie eine Reihe von positiven Beispielen für Barrierefreiheit und Nachhaltigkeit vor: von einer Fabrik, die Kork in dekorative Gegenstände verwandelt, bis zum Nationalen Eisenbahnmuseum, einem der Flaggschiffe portugiesischer Industriekultur.
      Power-Point-Präsentation des Vortrages

    • • Dr. Susanne Richter, Jürgen Kabus: "Nachhaltigkeit entsteht, wenn Museumsteams ihren Worten Taten folgen lassen"
      • Dr. Susanne Richter, Jürgen Kabus: "Nachhaltigkeit entsteht, wenn Museumsteams ihren Worten Taten folgen lassen"

      Dr. Susanne RICHTER und Jürgen KABUS (DE) vom ERIH-Ankerpunkt Industriemuseum Chemnitz legten in ihrem Vortrag „Nachhaltigkeit entsteht, wenn Museumsteams ihren Worten Taten folgen lassen“ das Gewicht auf die praktische Umsetzung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen. Dabei bezogen sie sich auf die vier Standorte des Zweckverband Sächsisches Industriemuseum, bestehend aus Industriemuseum Chemnitz (im nächsten Jahr Gastgeber der ERIH-Konferenz in der Kulturhauptstadt Europas 2025), Tuchfabrik Crimmitschau, Zinngrube Ehrenfriedersdorf und Energiefabrik Knappenrode. Alle vier hätten – teilweise auf Initiative der Museumsteams – Nachhaltigkeit praktiziert, etwa durch die wiederholte Wiederverwendung von Ausstellungsvitrinen, durch Müllsammelaktionen, die Umfunktionierung von Arbeiterspinden zu interaktiven Medienstationen oder die Wanderausstellung „Power2Change. Die Energiewende“. Für das Kulturhauptstadtjahr plant das Industriemuseum Chemnitz zudem eine Ausstellung, in der sie fünf Beispiele für den Strukturwandel illustriert – in enger Zusammenarbeit mit den fünf Partnerstädten und Industriestandorten Gabrovo (BG), Manchester (UK), Mülhausen (FR), Łódź (PL) und Tampere (FI).
      Power-Point-Präsentation des Vortrages

    • • Łucja Zawadszka: "Ökologische Dimension und Nachhaltigkeit vs. industrielles Erbe - der Fall des Kohlebergbaumuseums in Zabrze"
      • Łucja Zawadszka: "Ökologische Dimension und Nachhaltigkeit vs. industrielles Erbe - der Fall des Kohlebergbaumuseums in Zabrze"

      Auf rund 100 Mio. Euro, so Łucja ZAWADZKA (PL), stellvertretende Direktorin des Kohlebergbaumuseums und ERIH-Ankerpunkts in Zabrze und neugewähltes ERIH-Vorstandsmitglied, addierte sich innerhalb der letzten 15 Jahre die Summe für die Sanierung und Revitalisierung des Standorts. 45 Prozent davon kamen aus Fördertöpfen der EU, deren Green Deal auch Museen zu Nachhaltigkeitsmaßnahmen verpflichtet. Die stehen, gerade im Fall der Industriekultur, teilweise in Widerspruch zu den Anforderungen des Denkmalschutzes. Als eines von vielen Beispielen ihres Vortrags „Ökologische Dimension und Nachhaltigkeit vs. industrielles Erbe - der Fall des Kohlebergbaumuseums in Zabrze“ nennt Łucja Zawadzka eine Dampfmaschine von 1915. Um sie im Schaubetrieb zeigen zu können, hat das Museum einen hocheffizienten, schadstoffarmen, mit Erdgas befeuerten Dampfkessel installiert, der auch noch die Wärme für Zentralheizungen und Brauchwasser in historischen Gebäuden der Umgebung erzeugt. Das gehe jedoch immer auf Kosten der Authentizität und verursache zudem hohe Kosten. Ihr Fazit: Nachhaltigkeitsmanagement im Industriekultursektor ist immer ein Balanceakt zwischen originalgetreuer Erhaltung und modernen Anforderungen.
      Power-Point-Präsentation des Vortrages

    • • Eilis Scott: "Wasserkraft: Nachhaltiges Erbe und Innovation in Cromford Mills, Derbyshire"
      • Eilis Scott: "Wasserkraft: Nachhaltiges Erbe und Innovation in Cromford Mills, Derbyshire"

      Ein nachhaltiger Masterplan für die Rückkehr zur Wasserkraft als Energiequelle stand im Zentrum des Vortrags ‚Wasserkraft: Nachhaltiges Erbe und Innovation in Cromford Mills, Derbyshire‘ von Eilis SCOTT (UK), CEO der Arkwright Society, die u. a. den ERIH-Ankerpunkt Welterbe Cromford Mills betreibt. Hintergrund sind die rasant gestiegenen Energiekosten und der Wunsch nach einer klimafreundlichen Lösung im Einklang mit der Geschichte des Standorts. Im Rahmen eines ca. 500 000 Pfund teuren Projekts, realisiert durch eine umfangreiche Crowdfunding-Kampagne mit zahlreichen Spenden von Unternehmen und privaten Unterstützern, wurde ein modernes Wasserrad konzipiert, von lokalen Handwerkern zusammensetzt und in ein historisches Becken eingebaut. Neue Materialien und Installationen sind eindeutig gekennzeichnet, um sie klar von der historischen Bausubstanz abzugrenzen. Zudem dokumentieren Schautafeln detailliert alle inhaltlichen Facetten und historischen Bezüge des Projekts. Ein weiteres Ergebnis ist eine strategische Partnerschaft mit der Universität von Derby, bei der es darum geht, Nachhaltigkeitsinitiativen in Curricula und Erwachsenenbildung zu integrieren. Unterdessen setzt der Standort bereits das nächste Projekt um: die Umnutzung eines Gebäudes gleich neben dem Wasserrad für öffentliche Veranstaltungen und als zusätzliche Einnahmequelle, nachhaltig saniert und ausgestattet mit umweltfreundlichen Wärmepumpen.
      Power-Point-Präsentation des Vortrages

    • • Frauke Stengel: "Auf den Punkt gebracht - Fakten und Zahlen zu einer klimaneutralen Ausstellung"
      • Frauke Stengel: "Auf den Punkt gebracht - Fakten und Zahlen zu einer klimaneutralen Ausstellung"

      Frauke STENGEL (DE), Nachhaltigkeitsbeauftragte des ERIH-Ankerpunkts Zeppelin Museum in Friedrichshafen, bot in ihrem Vortrag „Auf den Punkt gebracht - Fakten und Zahlen zu einer klimaneutralen Ausstellung“ einen aufschlussreichen Überblick über das 2021 gestartete Museumsprogramm zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks. Die praktische Umsetzung illustrierte sie detailliert am Beispiel der Ausstellung „Into the deep. Mine of the future“ (2023). Die Maßnahmen reichten von Obstkisten bzw. Paletten als Ausstellungswände bzw. Sitzgelegenheiten über kompostierbare Kataloge mit Life Hacks für mehr Nachhaltigkeit im Alltag bis zu einem 10-prozentigen Klimaticketnachlass für Besucher, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln, per Rad oder zu Fuß angereist waren. Eine detaillierte Dokumentation ergab am Ende eine Ökobilanz von 204.000 Tonnen CO2. Das entspreche, so die Vortragende, einem Drittel gewöhnlicher Ausstellungen des Zeppelin-Museums. Die Erfahrungen sollen nun in einen Praxis-Guide für andere Museen und Organisationen einfließen. Dabei sollen auch die Herausforderungen des Projekts – darunter häufige Personalwechsel, veraltete Bausubstanz und begrenzte Finanzmittel – berücksichtigt werden.
      Power-Point-Präsentation des Vortrages

  • Fotogalerie von der Konferenz

    Fotogalerie von der Konferenz

Video von der ERIH-Konferenz 2024


RÜCKBLICK AUF FRÜHERE ERIH-KONFERENZEN


19. ERIH-KONFERENZ 2023 BILBAO (E)

INDUSTRIEKULTUR ALS MOTOR FÜR EINE NACHHALTIGE, SOZIALE UND WIRTSCHAFTLICHE QUARTIERSENTWICKLUNG
Das neue europäische Bauhaus: Schön - Nachhaltig - Gemeinsam


18. ERIH-KONFERENZ 2022 ESCH-ALZETTE (L)

INDUSTRIEKULTUR INMITTEN DER NÄCHSTEN INDUSTRIELLEN REVOLUTION - NEUE HERAUSFORDERUNGEN AN DAS STORYTELLING
Kulturelles Erbe bedeutet nicht nur, unsere Vergangenheit zu bewahren - es bedeutet auch, unsere Zukunft zu gestalten

  • Konferenzprogramm

    Die ersten Schritte sind getan: Die Industriekultur verdankt ihre Existenz dem Strukturwandel der Industrie im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts. Jahrhunderts. Verlassene Fabriken wurden in Kulturstätten umgewandelt, die die Erinnerung an das Leben und die Leistungen von Ingenieuren und Unternehmern, aber auch und vor allem von Arbeitern bewahren. Diese Stätten vermitteln das Erbe des industriellen Erbes, das - trotz seiner vielen Krisen - großen Teilen Europas eine Ära des Massenwohlstands ermöglichte.

    Heute stehen die Industriegesellschaften vor einem weiteren Wandel, der ihre Grundlagen in Frage stellt. "Schutz, Vernetzung und Förderung des europäischen Industrieerbes in einer Welt im Wandel" lautet der Titel unseres neuen Programms Kreatives Europa 2022-24. Diese "Welt im Wandel" ist der Oberbegriff für Herausforderungen und neue Entwicklungen wie Klimawandel, Digitalisierung, Pandemie, Gleichstellung der Geschlechter, Inklusion und neue Werte - die Welt befindet sich im Wandel und das hat natürlich auch Auswirkungen auf das industrielle Erbe.

    Dieser Wandel kann als die nächste "industrielle Revolution" betrachtet werden. Mit der Klimakrise ist es offensichtlich geworden, dass sich die Art und Weise, wie wir Dinge produzieren und nutzen, grundlegend ändern muss. Dieser Wandel zielt nicht nur auf eine neue Industrie ab. Er verändert auch die Art und Weise, wie wir auf das Industriezeitalter zurückblicken. Vor allem jüngere Menschen bewerten es viel kritischer, nicht nur im Hinblick auf seine ökologischen Folgen, sondern auch auf die Verflechtung des Industriezeitalters mit dem Kolonialismus.

    Ohne ein Verständnis für diese Geschichte und die Hinterlassenschaften des industriellen Erbes wird die anstehende Transformation der Industriegesellschaft nicht gelingen. Wenn aber der rauchende Schornstein der Dampfmaschine zum Sinnbild der Klimakrise wird und der Bergmann im Kohlebergwerk nicht mehr als Held der Arbeit, sondern auch als Symbol eines "fossilen" Patriarchats gilt, wird das Bild des industriellen Erbes in Frage gestellt, ebenso wie die Art und Weise, wie wir mit der Öffentlichkeit kommunizieren.

    Dies sind wichtige, berechtigte Einsichten. Sie zwingen uns, eine aktivere Rolle in diesem Wandel zu spielen, unsere eigene Tätigkeit zu überdenken und nachhaltiger zu gestalten. Und um die Menschen zu erreichen, müssen wir unsere Geschichten anders erzählen. Wir müssen auch kritische Themen ansprechen, die untrennbar mit der Industrie verbunden sind. Dies erfordert neue Wege des Geschichtenerzählens an den Schauplätzen des europäischen Industrieerbes.

    Konferenzprogramm

     

  • Vorträge der Konferenz
  • Fotogalerie von der Konferenz
    Fotogalerie von der Konferenz

17. ERIH-KONFERENZ 2021 GENT (B)

RESILIENZ
Wie Industriekulturstätten die Herausforderung der Pandemie angenommen und die Krise überlebt haben


16. ERIH-KONFERENZ 2020 OBERHAUSEN (D)

DAMIT DIE RÄDER WEITERLAUFEN
Das industrielle Erbe für den Generationenwechsel fit machen