ZUR INDUSTRIEGESCHICHTE VON MONACO

Das Fürstentum wird seit 1297 von der Familie Grimaldi regiert. Sie wurde während der Französischen Revolution zwar entmachtet, doch 1861 stellte Frankreich die Unabhängigkeit Monacos  unter der Herrschaft der Grimaldis wieder her. Eine Zollunion folgte. Eine nennenswerte Industrie hat sich in Europas zweitkleinstem Staat nicht entwickelt, aber in den 1860er Jahren kam es zu einer wegweisenden wirtschaftlichen Belebung.

1861 wurde das mittlerweile legendäre Casino eröffnet, einige Jahre später taufte der regierende Prinz das umliegende Viertel „Monte Carlo“, das sich bald in ein glamouröses Zentrum des Luxus-Tourismus verwandelte. Auch die 1868 eingerichtete Bahnverbindung mit Frankreich diente vor allem dem Tourismus, ebenso die Zahnradbahn, die von 1894 bis 1932 von der Stadtgrenze den steilen Berg zum Dorf La Turbie hinauf ratterte. Zu den öffentlichkeitswirksamen touristischen Events im Fürstentum zählt nicht zuletzt der jährliche Grand Prix, der seit dem ersten Rennen 1929 in der „Gazomètre“ genannten anspruchsvollen Haarnadelkurve am alten Gaswerk vorbeiführte, wo einige Fabriken die Gewerbetätigkeit in der Stadt bezeugten. Beim Umbau des Kurses 1972 erhielt die Kurve den klangvolleren Namen „Antony Noghès“ nach dem Gründer der Rennstrecke. Neben dem Tourismus bestimmt vor allem das Finanzwesen die Wirtschaft des Stadtstaats.