ZUR INDUSTRIEGESCHICHTE VON SAN MARINO

Seit dem 12. Jahrhundert konnte der kleine Staat durchgehend seine Unabhängigkeit bewahren. Auch nach der Gründung des italienischen Nationalstaats 1861 wurde sie erneut bestätigt, so dass die Republik San Marino als letzter Vertreter der einst bedeutenden selbstverwalteten Stadtstaaten der italienischen Renaissance gelten kann.

Eine Industriegeschichte hat der Stadtstaat nicht aufzuweisen. Die wichtigste gewerbliche Aktivität war für Jahrhunderte der Abbau von Sandstein am Monte Titano, auf dem die Stadt liegt. So gilt denn auch Sankt Marinus, der namengebende Stadtheilige aus der Spätantike, als Steinmetz. Die Steinbrüche wurden um die Wende zum 20. Jahrhundert noch genutzt, doch inzwischen sind die Vorkommen erschöpft.

1932 eröffnete San Marino eine elektrische Schmalspurbahn, die den Ort über eine kurven- und tunnelreiche Strecke mit dem italienischen Eisenbahnnetz verband. Infolge von Kriegszerstörungen wurde der Betrieb jedoch schon 1944 eingestellt. Das produzierende Gewerbe konzentriert sich heute auf den Ortsteil Serravale, wo neben der traditionellen Keramik auch Kleidung und elektronische Bauteile für den Export hergestellt werden. Bestimmt wird die Wirtschaft jedoch durch das Bankwesen und den Tourismus.