Emil Škoda (1839–1900)
Emil Škoda zählte zu den Ingenieuren, die die Grundlage für den Boom der tschechischen Schwerindustrie im frühen zwanzigsten Jahrhundert legten. Er war Sohn eines Arztes aus Pilsen in Westböhmen (damals Österreich-Ungarn), der sich auch politisch betätigte, und studierte in Prag und Karlsruhe Ingenieurwissenschaften. 1866 wurde Škoda zum Chef-Ingenieur einer Maschinenfabrik in Pilsen ernannt, die Ernst Fürst von Waldstein-Wartenburg 1859 gegründet hatte und die etwa 100 Mitarbeiter beschäftigte. Nachdem Škoda die Firma 1869 gekauft hatte, folgte eine schnelle Expansion. Ein Eisenbahn-Anschluss wurde gelegt und 1886 ein Stahlwerk eröffnet, das über Siemens-Martin-Öfen für die Erzeugung von Baustahl, Tiegelöfen für Spezialstähle und eine Eisengießerei verfügte.
Die Firma Škoda wurde 1899, kuz vor dem Tod des Gründers, in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Das Werk produzierte Lokomotiven, Werkzeugmaschinen und Turbinen, aber auch große Schmiedestücke für weit entfernte Schiffswerften, Rohre für das Kraftwerk an den Niagarafällen und Schleusen für den Suez-Kanal. Škoda wurde einer der Haupt-Waffenlieferanten der K.u.K.-Armee und stellte Maschinengewehre, Artillerie für die Alpenjäger und schwere Schiffsgeschütze her. Während des Ersten Weltkriegs wurde das Werk massiv ausgebaut, danach jedoch vom Konzern Schneider und Cie. aus Le Creusot im Burgund übernommen. 1924 kaufte das Unternehmen den Autobauer Laurin-Klement auf und in den Folgejahren waren Škoda-Fahrzeuge sehr erfolgreich.
Die Geschichte des Unternehmens während des Zweiten Weltkriegs und danach ist ziemlich unübersichtlich. Es ist bis heute erhalten gebleiben, die Autoproduktion wurde jedoch vom Schwermaschinenbau abgetrennt.