Karl Friedrich Benz (1844–1929)

Karl Benz entwarf und baute das erste funktionsfähige Automobil mit einem Verbrennungsmotor als Antriebsmaschine.

Geboren wurde er in Karlsruhe als Sohn eines Zugführers. Nach seinem Studium an der Polytechnischen Hochschule wechselte er mehrfach die Arbeitsstelle. In dieser Zeit kam er auch nach Wien, wo er jedoch vergeblich Fuß zu fassen suchte. 1871 errichtete er eine Eisengießerei mit August Ritter. Allerdings erwies sich sein Geschäftspartner als derart unzuverlässig, dass Benz beschloss, ihn mit Hilfe der Aussteuer seiner Frau auszulösen.

Während der 1870er Jahre experimentierte er mit Zweitaktmaschinen und hatte Erfolg: 1879 konstruierte er seinen ersten brauchbaren Motor und ließ ihn patentieren. Drei Jahre später gründete er in Mannheim Benz & Cie, Rheinische Gasmotorenfabrik, doch schon im Jahr darauf zog er sich aus dem Unternehmen zurück und rief die Benz Rheinische Gasmotoren-Fabrik ins Leben. Der erste dort gebaute Benz war ein motorisiertes Dreirad und wird heute im Deutschen Museum in München aufbewahrt. Das 1885 vollendete und 1886 patentierte Fahrzeug war zugleich das erste Automobil, das käuflich zu erwerben war. Der erste vierrädrige Wagen verließ das Werk 1893. Danach feierte die Firma mit dem so genannten Benz Velo erneut eine Weltpremiere: 572 gebaute Exemplare machten aus ihm das erste Serienfahrzeug der Welt.

1903 beendete Benz sein aktives Berufsleben. Er blieb jedoch Mitglied im Vorstand seiner Firma und wechselte 1926, als das Werk mit der Daimler-Motoren-Gesellschaft fusionierte, automatisch in den Vorstand des neuen Unternehmens. Zwischen 1906 und 1923 kümmerte er sich zusammen mit seinem Sohn Eugen außerdem um die Automobilfabrik Carl Benz Söhne. Die Benz-Villa in Ladenburg bei Mannheim beherbergt heute die 1986 gegründete Gottlieb Daimler & Karl Benz Stiftung, deren Interesse unabhängigen wissenschaftlichen Untersuchungen über die Wechselbeziehungen zwischen Mensch, Umwelt und Technik gilt.