Die Gründung des Industrieviertel-Museums im Jahr 1982 geht auf Karl Flanner (1920-2013) zurück. Er war Schweißer in der berühmten Lokomotivfabrik von Wiener Neustadt, erlitt das Schicksal als Zwangsarbeiter unter den Nazis, war KZ-Häftling, arbeitete in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg in der städtischen Verwaltungsbehörde und genoss einen Ruf als Historiker. Das Museum dokumentiert die jüngere Industriegeschichte von Wiener Neustadt und des südlichen Teils von Niederösterreich. Eines der Museumsgebäude ist eine ehemalige Hammerschmiede. Die sieben Ausstellungsabteilungen beschäftigen sich unter anderem mit Frauenarbeit, Telegrafie, Druck, Messgeräten, Schuhmacherei, Schlosserei und Haushaltsgeräten. Ein besonderer Abschnitt widmet sich der Zwangsarbeit zur Zeit der Naziherrschaft und dabei speziell den Zuständen in den Raxwerken, einem berüchtigten Zweigwerk der örtlichen Lokomotivfabrik, das Zwangsarbeiter beschäftigte. Zum Museum gehört auch ein Forschungs- und Studienzentrum.
Industrieviertel-Museum
Industrieviertel Museum
Anna Rieger Gasse 4
2700 Wiener Neustadt
Österreich
+43 (0) 2622 - 26015
Homepage