Freilichtmuseum Seurasaari

Die Gründung des staatlichen finnischen Freilichtmuseums geht, analog zu ähnlichen Museumsgründungen in anderen skandinavischen Ländern, auf die Periode der Romantik und ihrer Nationalismusströmungen vor dem Ersten Weltkrieg zurück. Zu jener Zeit gehörte Finnland zum russischen Zarenreich. Das Museum entstand 1909 auf der Insel Seurasaari, ganz in der Nähe des Stadtzentrums von Helsinki, auf Veranlassung des Ethnologen Axel Olai Heikel (1851-1924). Es veranschaulicht die finnische Geschichte des 18., 19. und 20. Jahrhunderts anhand einer Sammlung von insgesamt 80 Gebäuden aus allen Regionen des Landes.

Bestandteil der Ausstellung sind u. a. Windmühlen, ein Teerfrachtboot aus Oulo, eine wassergetriebene Sägemühle des 17. Jahrhunderts und ein Provinzladen anno 1871. Das Wohnhaus des ehemaligen Gehöftes Kurssi illustriert die Bedeutung, die mancherorts in Finnland der Weberei als Sommerbeschäftigung zukam, bevor die ersten Textilfabriken entstanden. Vorgeführt werden zudem Flößereipraktiken und andere waldwirtschaftliche Tätigkeiten. Das im frühen 19. Jahrhundert errichtete Halla-Haus aus Hyrynsalmi in der Kainuu-Region macht deutlich, in welchem Maße Bauernhäuser in Waldgebieten offen waren für Wanderarbeiter, Holzfäller, Rentiertreiber und Jäger.

Freilichtmuseum Seurasaari
Seurasaari
00250 Helsinki
Finnland
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