Richard Trevithick (1771–1833)

Richard Trevithick leistete einen gewaltigen Beitrag zur Entwicklung der Dampfkraft. Er führte den Gebrauch von Hochdruckdampf ein und schuf einige der ersten Dampflokomotiven.

Geboren wurde er als Sohn eines Bergwerksleiters in Cornwall. 1796 kreierte er die erste Hochdruck-Dampfmaschine, die 1801-02 mit einigem Erfolg ein Straßenfahrzeug antrieb. 1802-03 baute er eine Dampflok für die Roheisenschienen in Coalbrookdale, die allerdings wohl nie ihren Dienst antrat. Das änderte sich 1804, als eine seiner Lokomotiven auf der Penydarren-Bahn in der Nähe von Merthyr einen Zug mit mehreren Waggons zog. Andere Lokomotiven folgten, darunter auch jene mit dem Namen „Catch me who can“ („Fange mich, wer kann“). Sie absolvierte eine erste Schaufahrt auf einem Rundkurs in London nicht weit entfernt vom heutigen Bahnhof Euston.

Trevithicks Hochdruck-Dampfmaschinen, von denen eine im Wissenschaftsmuseum (Science Museum) in London zu sehen ist, entstanden in der Gießerei von John Hazledine in Bridgnorth. Seine nachhaltigste Erfindung war die so genannte Cornwall-Maschine, die letzte Entwicklungsstufe der einzylindrigen Konsensations-Schwinghebelmaschine, deren erstes Exemplar 1811-12 im Wheal-Prosper-Bergwerk in Cornwall zum Einsatz kam. Diese Maschine leitete Hochdruckdampf aus einem zylindrischen Kessel über einen neuartigen internen Ofenkanal in den Raum über dem Kolben, während der Abdampf vom vorherigen Hub unten kondensierte. Die Wirksamkeit der Technologie rechtfertigte ihre hohen Anschaffungskosten, weshalb sie zur Entwässerung von Bergwerken oder zum Pumpen von Trink- und Abwasser vielfach Verwendung fand.

1816 verließ Trevithick England in Richtung Peru, weil er hoffte, dass seine Dienste als Maschinenbauer in Südamerika gefragt sein würden, doch kehrte er 1828 mittellos zurück. Die unverwechselbaren Cornwall-Motor-Häuser sind ein charakteristisches Merkmal des Landschaftsbildes in Südwestengland. Abgesehen davon finden sie sich überall da in Europa, wo es Wasserwerke und Abwasserpumpstationen gibt oder wo einst Metallerze abgebaut wurden.