Erfolgreiche Kooperation zwischen ERIH und der Schlesischen Universität Katowice
Vom 8. März bis 12. Juni 2021 hatten Studierende der Schlesischen Universität Katowice Gelegenheit, sich in einem Seminar am universitätseigenen Institut für Interdisziplinäre Studien mit Industriegeschichte, kultureller Identität und der touristischen Nutzung von Industriedenkmälern auseinanderzusetzen. ERIH als Mitveranstalter lieferte im Rahmen seiner Europäischen Akademie für Industriekultur die Expertise, etwa in Form von Fachleuten aus der Praxis und geführten Ortsbesuchen bei Mitgliedsstandorten.
Das Institut für Interdisziplinäre Studien erlaubt Studierenden die individuelle Zusammenstellung ihres Lehrplans. Dazu wählen sie ein Hauptfach oder mehrere Schwerpunktstudiengänge, die sie nach Belieben um Lehrveranstaltungen aus anderen Studiengängen erweitern können. Eines dieser Angebote stellte ERIH zur Verfügung. Die Kooperation beschert der Schlesischen Universität Katowice attraktive Studieninhalte und zahlt zugleich auf das Ziel der „Europäischen Akademie für Industriekultur“ ein, Studierende für eine Tätigkeit in der europäischen Industriekultur zu gewinnen und auf diese Weise gut ausgebildetes Personal für die Pflege und Verwaltung des industriellen Erbes zu finden.
Das Seminar beinhaltete Vorlesungen lokaler und internationaler Dozenten sowie Exkursionen zu einschlägigen Industriedenkmälern. Die Studierenden beschäftigten sich demnach nicht nur mit historischen, denkmalpflegerischen und konservatorischen Aspekten, sondern auch mit administrativen, rechtlichen und touristischen Fragestellungen.
Die Beweggründe für die Kooperation aus Sicht der Universität beschreibt Prof. Edyta Sierka, Direktorin des Instituts für Interdisziplinäre Studien in Katowice: „Als Universität und Lehrbereich, in dem Studierende ganz unterschiedliche wissenschaftliche Fachrichtungen kennenlernen, möchten wir dazu beitragen, dass junge Menschen sich mit der Region, in der sie leben, auseinandersetzen und erfahren, welches Erbe uns die Vorfahren hinterlassen haben.“
Die Studierenden selbst sprechen von einer völlig neuen Raumwahrnehmung, die sie darin schult, Gebäude und Industriewerke aus einer neuen Perspektive zu betrachten. Als spannend bewerten sie auch, wie es den besuchten Denkmalorten gelingt, Anlagen und Maschinenausstattung genauso zu zeigen, wie sie einst funktioniert haben und wie zum Beispiel Bergleute sie im Alltag nutzten.
„Wir zeigen, wie die Industrielle Revolution die Welt, in der wir leben, verändert hat“, resümiert ERIH-Vizepräsident Dr. Adam Hajduga, der das Studienprojekt maßgeblich mitkonzipiert und betreut hat. „Ich bin sicher, dass das Angebot der ‚Europäischen Akademie für Industriekultur‘ den Studierenden dieses Bewusstsein sehr nahegebracht hat – und zwar nicht nur in theoretischer, sondern auch in praktischer Hinsicht.“
ERIH-Projekt 'Europäische Akademie für Industriekultur' mit Video von den Standortbesuchen der Studenten