Wiesmoor ist eine niedersächsische Stadt mit mehr als 30.000 Einwohnern. Sie liegt 30 Kilometer südwestlich von Wilhelmshaven, unweit der Grenze zu den Niederlanden. Die Besiedlung der nahegelegenen Feuchtgebiete begann in den 1780er Jahren. Die Stadt selbst entstand im Zusammenhang mit dem 1906 eröffneten Nordgeorgfehnkanal, der der Entwässung der Feuchtgebiete diente sowie Transportmöglichkeiten bot. Ziel der Stadtgründung war die Ausbeutung der Torfvorkommen im industriellen Maßstab, um sie insbesondere als Brennstoff für ein von Carl Friedrich von Siemens (1872-1941) geplantes Kraftwerk zu nutzen, das 1909 seinen Betrieb aufnahm. Die Abwärme des Kraftwerks erzeugte Wärme für Gewächshäuser, in denen Blumen und Gemüse wuchsen, was der Stadt den Ruf einer "Blumenstadt" einbrachte. Während des Zweiten Weltkriegs entstand in der Gegend ein Lager für Zwangsarbeiter, die als Torfstecher arbeiten mussten.
Nach 1945 kurbelte der Bau weiterer Gewächshäuser den Blumenanbau an, und 1952 organisierte Wiesmoor das erste Blütenfest. Das war einer der Gründe, die die Region für Urlauber attraktiv machte, unterstützt durch den Bau von Bädern, einem Gesundheitszentrum und einem Freilichttheater. Heute ist der Tourismus eine der wichtigsten Einkommensquellen. Das Torfkraftwerk wich 1966 einem Gasturbinenkraftwerk, das 1995 abgerissen wurde. Das Freilichtmuseum zeigt einige der in Wiesmoor errichteten Originalgebäude, darunter eine Backstube, eine Schmiede und eine Dorfschule, sowie eines der Schiffe, die Torf zu weiter entfernten Märkten brachten. Besucher des Museums können ein Stück mit der ehemaligen Torfbahn fahren.
Torf- und Siedlungsmuseum
Torf-und Siedlungmuseum
Resedaweg 18
26639 Wiesmoor
Deutschland
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