Comines ist eine französischsprachige Enklave der belgischen Provinz Hennegau, die an das flämischsprachige Westflandern und das französische Departement Nord grenzt. Die Leinenweberei etablierte sich in der Gegend im 12. Jahrhundert, und im 17. Jahrhundert spezialisierten sich die lokalen Weber auf die Herstellung von Bändern. Mit der Einführung von Balkenwebstühlen entwickelte sich die Branche ab den 1680er Jahren rasant. Federführend dabei war Philippe Houyn, ein Kaufmann aus Ypern. Ab den 1860er Jahren wurde die Produktion mechanisiert und in Fabriken konzentriert. Während des Ersten Weltkriegs erlitt das Gebiet schwere Verwüstungen, doch in den 1920er Jahren fasste die Bandindustrie wieder Fuß. Dank einer in den 1960er Jahren eingeführten neuen Technologie läuft die Produktion trotz aufeinanderfolgender Wirtschaftskrisen weiter.
Das Museum stammt aus dem Jahr 1985 und zeigt eine Reihe von Webstühlen, darunter einen aus der Zeit um 1700, der noch heute einsatzfähig ist. Zu den Highlights gehört ein funktionstüchtiger Balkenwebstuhl, der 1993 nach Zeichnungen in Diderots Enzyklopädie rekonstruiert wurde. Die Besucher des Museums lernen nicht nur die Technologie der Bandherstellung kennen, sondern auch das soziale Leben der lokalen Weber, die traditionell als les bleus vintes bekannt sind.
Museum der Bandweberei
Musée de la rubanerie comminoise
Rue des Arts 3
7780 Comines
Belgien
+32 (0) 56 - 587768
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