Der kleine Ort im nördlichen Elsass verdankt seinen Namen der auf Initiative Colberts, dem Wirtschaftsminister Ludwigs des XIV, im Jahre 1730 gegründeten Königlichen Blankwaffenmanufaktur. Für die Waffenmanufaktur wurden 25 Handwerker aus Solingen angeworben. Um 1770 standen in dem 600 Einwohner zählenden Ort u.a. zwei Hammerwerke, eine Schlosserei und fünf große Schleifereigebäude. Hinzu kamen kleinere Werkstattgebäude - darunter allein 40 Schmieden sowie Gießereien, Härtereien oder Feilereien. Viele der Werkstätten nutzten die Wasserkraft. Anfang des 19. Jahrhunderts waren etwa 500 Arbeiter in der Waffenmanufaktur tätig. Doch im Jahre 1836 kam das Aus. Die Waffenfertigung wurde nach Châtellerault fernab der Grenzen in den Westen Frankreichs verlegt. Alle Spuren dieser gewerblichen Vergangenheit wären vollständig in Vergessenheit Klingenthals geraten, wenn sich nicht die „Association pour la Sauvegarde du Klingenthal“ seit 1994 darangemacht hätte, ein vorbildliches Museum aufzubauen. Das 2007 eröffnete Museum veranschaulicht mit beeindruckenden Werkstatt-Rekonstruktionen und mit einer Sammlung von Werkzeugen, Werkstücken und Produkten die Herstellung von Blankwaffen. Ein kommentierter Industriekulturrandgang durch den Ort interpretiert die baulichen Überreste.
Manufaktur Klingenthal
La Manufacture Royale d'armes blanches d' Alsace
2, Rue de l' École
67530 Klingenthal
Frankreich
+33 (0) 388 - 959528
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