In der Glasbranche lief es gut Mitte des 19. Jahrhunderts. Auch in Petershagen im Nordosten von Nordrhein-Westfalen, wo die Glashütte Gernheim zeitweilig zu den bedeutendsten Fabriken in Nordwestdeutschland zählte. Ein monumentaler Kegelturm am Weserufer erinnert an diese Zeit von 1812 bis 1877, als Gernheimer Glas über den Bremer Hafen bis nach Übersee transportiert wurde. Stöbert man heute über den Dachboden des Korbflechtereigebäudes, findet man die verschiedensten Glasprodukte wieder: Vorratsgläser, Laborgefäße, Petroleumlampen oder Duftflakons. Die Dauerausstellung dokumentiert die Lebens- und Arbeitsbedingungen in der Glasbranche zu Zeiten der Frühindustrialisierung.
Das Glasmuseum verbindet Baudenkmal mit Glaskunstausstellungen und Schauproduktion. Wie vor über hundert Jahren gibt es heute wieder echtes Glas aus Gernheim und die Entstehung können Museumsbesucher live miterleben. In mehreren Gebäuden werden die zentralen Arbeitsschritte bis zum fertigen Glas gezeigt. Über die Vorbereitung der Schmelzgefäße und das Mischen des Gemenges geht es weiter zum Schmelzen im Ofen bei bis zu 1600 Grad. Im Glasturm wurde ein Schmelzofen nach alten Plänen teilweise rekonstruiert und am kleinen Studio-Ofen bemühen sich die Glasmacher des Museums um die Wiederbelebung historischer Techniken.
LWL-Museum Glashütte Gernheim
Gernheim 12
32469 Petershagen
Deutschland
+49 (0) 5707 - 93110
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