Korsika-Eisenbahn

Korsika gehörte zu Genua, bevor es 1748 im Vertrag von Versaillles der französischen Krone unterstellt wurde. Berühmtheit erlangte es als Geburtsort von Napoleon Bonaparte (1769-1821).

Die Entscheidung, eine Eisenbahn durch die gebirgige Insel zu verlegen, erfolgte nicht vor 1877. Das schwierige Gelände diktierte eine Spurweite von einem Meter. 1888 war die strategisch wichtige Nord-Süd-Verbindung von Bastia nach Corte to Ajaccio fertig. 1914 umfasste das Schienennetz insgesamt 295 Kilometer, einige Erweiterungen folgten in den 1920er Jahren. Zu schweren Zerstörungen führte der Zweite Weltkrieg, insbesondere die Besetzung Korsikas durch italienische Truppen von 1942-43. Danach wurden einige Strecken stillgelegt, doch erfuhr die Beibehaltung des übrigen Eisenbahnnetzes starken Rückhalt in der Bevölkerung. Heute bietet die Bahn die beste Möglichkeit, Korsikas spektakuläre Küsten- und Gebirgslandschaften zu würdigen. Den ältesten Teil des noch in Betrieb befindlichen Fahrzeugparks bilden Triebwagen der Marke Renault anno 1949. Auch aus den 1970er Jahren haben noch einige Waggons überlebt, doch sind v. a. Wagen mit einem Baujahr zwischen 1989 und 1997 im Einsatz. Die erste Lieferung von Panoramawaggons, wie sie in Deutschland neuerdings verbreitet sind, erreichte Korsika 2007.

Herausragende Ingenieursleistung der korsischen Bahn ist die Ponte-Vecchio zwischen Vivanio und Venaco auf der Nord-Süd-Strecke, ein kühn geschwungenes, auf Steinpfeilern ruhendes Viadukt aus schmiedeeisernen Bögen nach den Plänen von Alexandre Gustave Eiffel (1832-1923).

2001 übergab die Regionalregierung von Korsika die Verwaltung des insularen Eisenbahnnetzes an die französische Eisenbahngesellschaft SNCF (Société Nationale des Chemins de Fer Français).

Korsika-Eisenbahn
SNCF Chemin de Fer de la Corse
BP 170
20294 Bastia
Frankreich
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