Dieses bahnbrechende Industriegebäude wurde 1923 von dem großen expressionistischen Architekten Erich Mendelsohn (1887-1953) entworfen. Er hielt es für eines seiner besten Gebäude. Die Stadt Luckenwalde, südlich von Berlin, war seit Mitte des 19. Jahrhunderts ein Zentrum der Hutindustrie. Als sich die Firmen Steinberg und Herrmann zusammenschlossen, gaben sie eine neue Fabrik in Auftrag. Sie umfasste vier Produktionshallen, ein Kessel- und Turbinenhaus, zwei Pförtnerhäuser und die Färbehalle, die ein hohes, hutförmiges Dach besaß, um die beim Färbeprozess entstehenden Dämpfe abzuführen. In dem bahnbrechenden Gebäude wurden Stahlbeton, Glas und Holz verwendet, und das Innere war nicht durch Wände oder Säulen unterbrochen. In den 1930er Jahren übernahm die Nazi-Regierung die Fabrik für die Munitionsproduktion und entfernte das hohe Dach. Im Jahr 2016 wurde es restauriert und ist nun als Mendelsohn-Halle bekannt, ein Wahrzeichen der Stadt. Das Gebäude kann von der Straße aus besichtigt werden oder man bucht eine Führung in der Touristeninformation.
Hutfabrik Steinberg Herrmann & Co. (Mendelsohnhalle)
Industriestraße 2
14943 Luckenwalde
Deutschland
+49 (0) 33204 - 62870 (tourist information)
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