Fabrik der Fäden

Ab 1810 war die gewerbliche Handstickerei in Plauen bekannt, schon 1828 beschäftigte die Weißstickerei mehr als 2.000 Menschen. Ebenso rasant verlief die Industrialisierung der Branche. Waren die ersten Handstickmaschinen noch aus dem Elsass und der Schweiz ins Vogtland gekommen, gelang es Theodor Bickel erstmals, maschinengestickte Tüllspitze mit Plattstichen herzustellen. 1883 wurden in Plauen die ersten Schiffchenstickmaschinen aufgestellt, die die Fertigung von echter Luftspitze ermöglichten. Der geschützte Markenname „Plauener Spitze®“ wurde eingeführt und für den Weltmarkt klangvoll übersetzt mit „Saxon Lace“ oder „Plauen Lace“ und „Dentelles de Saxe“. Ihre Blütezeit erlebte die Stickerei in der Belle Époque, aber noch heute sind im Vogtland rund 40 überwiegend kleinere Unternehmen in der Branche tätig.

Die Geschichte der vogtländischen Textilindustrie und insbesondere der Plauener Spitze wird in der 'Fabrik der Fäden' präsentiert. Auf rund 1.220 qm Ausstellungsfäche auf drei Ebenen in einem stadtpalaisartigen ehemaligen Manufakturgebäude, dem 'Weisbachschen Haus', können die Besucher die vielfältigen Facetten der vogtländischen Textilindustrie mit all ihren Glanzpunkten, aber auch ihren Schattenseiten erleben. Neben Exponaten aus den reichen Sammlungsbeständen des Museums wird die thematische Vielfalt aber auch durch zahlreiche interaktive Stationen veranschaulicht. Spielerische Elemente und effektvolle Rauminszenierungen runden die Präsentation ab.

In der „Schaustickerei Plauener Spitze“ (Obstgartenweg 1) kann man sich in authentischem Ambiente einen Überblick über die Raffinesse der künstlerischen Entwürfe und der Technologie verschaffen und auch selbst kreativ werden kann.

Fabrik der Fäden
Weisbachsches Haus
Bleichstraße 1
08523 Plauen
Deutschland
+49 (0) 3741 - 2912600
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