Sondershausen, eine Mittelstadt mit rund 20.000 Einwohnern, liegt rund 50 Kilometer nördlich von Erfurt in Thüringen. Die Suche nach Pottasche begann im ausgehenden 19. Jahrhundert und führte zum Bau einer ersten Schachtanlage, die sich später zum Bergwerk Glückauf entwickelte und 1895 fertig gestellt wurde. Zwei Jahre später ging in der Nähe ein Kaliumchlorid-Werk in Betrieb, um den geförderten Rohstoff zu verarbeiten. In den folgenden Jahrzehnten erfuhr das Bergwerk verschiedene Erweiterungen und erhielt 1937-38 zwei neue Schächte im Auftrag des Kriegsministeriums. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Sondershausen Teil der DDR und 1947 Eigentum des Landes Thüringen. 1989 zählte das Bergwerk 3.000 Beschäftigte, doch war dies das letzte Jahr mit voller Produktionsauslastung – bereits zwei Jahre später endete der Betrieb.
1995 ging die Grube in den Besitz einer Firma über, die darin ein Erlebnisbergwerk einrichten wollte – ein Vorhaben, das in einer weniger stabilen Kohlenzeche fast unmöglich gewesen wäre. Eine gewisse Menge an Steinsalz wird bis heute gefördert, um es als Streusalz auf vereisten Straßen zu benutzen. Seit 1999 können Besucher eine spektakuläre Salzrinne herunterrutschen, und seit 2001 laden hölzerne Spreewaldkähne zu einer Bootsfahrt auf dem unterirdischen Laugensee ein. Im selben Jahr eröffnete ein unterirdischer Konzertsaal, 2004 gefolgt von einer unterirdischen Kegelbahn. Ein ebenfalls unterirdischer Bankettsaal kann bis zu 60 Gäste bewirten. Seit 2007 zeigt eine Ausstellung die militärische Nutzung der Region vor und während dem Zweiten Weltkrieg. Die Bergwerksbauten an der Oberfläche samt Förderturm sind gut erhalten. Herausragend ist die Generatorenhalle des zugehörigen Kraftwerks.
Erlebnisbergwerk Sondershausen
Erlebnisbergwerk Sondershausen
Schachtstrasse 20-22
99706 Sondershausen
Deutschland
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