Das Germanasco Tal liegt hoch in den Alpen, rund 70 Kilometer südwestlich von Turin an der Grenze zu Frankreich. Die Region blickt auf eine turbulente Geschichte zurück. Einem speziellen Thema, den religiösen Auseinandersetzungen der vergangenen Jahrhunderte, widmet sich ein kleines Museum über die Glaubensgemeinschaft der Waldenser.
Ein wesentlicher Teil der lokalen Wirtschaft war mehr als zwei Jahrhunderte lang der Abbau von Talkum, auch bianco delle Alpi genannt. Die längste Zeit waren es vor allem Bauern, die das Bergwerksgewerbe betrieben und nebenher noch Felder bebauten und Tiere hielten. 1998 bildete sich Scopriminiera, eine Gesellschaft, die die Erinnerung an das kulturelle Erbe des Tals wachhält. Das Resultat: Innerhalb von zehn Jahren empfing die Region 230.000 Besucher.
Im Jahr 2003 wurde ein Ecomuseum ins Leben gerufen, das Touristen heute ein breitgefächertes Programm bietet und zudem den Talbewohnern die Möglichkeit gibt, am Erhalt ihres eigenen Kulturerbes mitzuwirken. Das Museum hat, überwiegend in den Bergwerken Gianna und Paola, insgesamt fünf Kilometer ehemaliger Talkum-Stollen für die Besichtigung hergerichtet. Besucher können sie teilweise per Grubenbahn, teilweise auch zu Fuß erkunden. Eine echte Innovation für die Erschließung ehemaliger Bergwerke ist die rund zwei Kilometer lange Fahrradstrecke durch die Gianna-Grube.
Das Museum hat außerdem vier Routen ausgearbeitet, die das industrielle und geologische Erbe des Tals zugänglich machen, und verfügt überdies über ein vielfältiges museumspädagogisches Programm. Es kooperiert mit Naturschutzverbänden in Briançon, auf der französischen Seite der Alpen, bei der Einrichtung eines grenzüberschreitenden geologischen Parks.
Ecomuseum für Bergbau und das Germanasco Tal
Ecomuseo dell miniere e della Val Germanasco
10060 Prali
Italien
+39 (0) 121 - 806987
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