1920 gründete die Bayerische Landestorfwerke GmbH in Grassau eine Verarbeitungsanlage. Sie liegt am Rande des heutigen Naturschutzgebietes Kendlemühlfilzen, ganz in der Nähe des Chiemsees und der Eisenbahnstrecke von München nach Salzburg. Das 800 Hektar große Moorgebiet, das ehemals dem Torfabbau diente, steht seit 1992 aufgrund seiner ökologischen Bedeutung unter Schutz. Bei dem Hauptgebäude der Verarbeitungsanlage handelt es sich um einen 17 Meter hohen Holzrahmenbau mit einer Torfpresse. Die 1998 geschlossene Fabrik und das Gelände sind öffentlich zugänglich. Ehrenamtler zeigen Besuchern das Hauptgebäude und eine Ausstellung über die Torfwirtschaft in Bayern. Dazu gehören archäologische Entdeckungen wie der keltische Plankenweg, der beim Torfabstich zutage trat. Die Schmalspurbahn, die mit ihrer Spurweite von 880 Millimetern den Torf aus dem Moor zur Fabrik transportierte, erstreckte sich einst über 30 Kilometer. Eine kleine Strecke ist erhalten geblieben. Vier kleine Diesellokomotiven, die andernorts erworben wurden, nehmen Besucher mit zur einer Rundfahrt über das Moorgelände.
Bayerisches Moor- und Torfmuseum
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