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Regionale Route Euregio Maas-Rhein | Deutschland

Als "Europa im Kleinen" wird die Dreiländerregion rund um Lüttich, Maastricht und Aachen, die Euregio Maas-Rhein, oft bezeichnet. Mit drei Ländern, drei Sprachen und fünf Regionen – die Belgier steuern ein wallonische und eine flämische Provinz sowie die Deutschsprachige Gemeinschaft bei – bietet sie ... mehr

Regionale Route Euregio Maas-Rhein

Als "Europa im Kleinen" wird die Dreiländerregion rund um Lüttich, Maastricht und Aachen, die Euregio Maas-Rhein, oft bezeichnet. Mit drei Ländern, drei Sprachen und fünf Regionen – die Belgier steuern ein wallonische und eine flämische Provinz sowie die Deutschsprachige Gemeinschaft bei – bietet sie alles, was Europa an aufregender Vielfältigkeit, an großen Potentialen und kleinen Problemen zu bieten hat. Heute leben hier 3,7 Millionen Menschen, rund die Hälfte in Belgien, ein Drittel in Deutschland und ein Fünftel in den Niederlanden. Ein Besuch in der Euregio bietet die Möglichkeit, eine ausgesprochen dichtmaschige und vielfältige Industriekultur-Landschaft auf engstem Raum kennen zu lernen – und nicht zuletzt verschiedene europäische Kulturen und Lebensstile!

Heute kaum noch erkennbar: Diese Region ist eines der ältesten und bedeutendsten Zentren vorindustrieller Gewerbetätigkeit und der Frühindustrialisierung in Europa. Kohlebergbau, Erzgewinnung, Eisen- und Messingwarenherstellung, Tuchmacherei, Töpferei – all diese Gewerbe hatten hier schon lange bevor die Industrialisierung ihren Siegeszug antrat, fast globale Dimensionen angenommen. Lüttich galt als „Schmiede Europas“. Der Monschauer Tuchfabrikant Scheibler importierte schon im 18. Jahrhundert Wolle aus Spanien und exportierte feinste Tuche bis in die Harems der Levante. Die Töpfereiwaren aus Langerwehe und Raeren finden sich bei Grabungen in ganz Europa.

Vor allem die Belgier waren der technologischen Entwicklung in Großbritannien immer dicht auf den Fersen. 1720 wurde hier bereits die erste Dampfmaschine für die Entwässerung von Kohlengruben gebaut. Unter anderem durch den auch England eingewanderten William Cockerill, der in Verviers und später in Lüttich Maschinenwerkstätten errichtete, erlebte die Wallonie eine ganze Reihe weiterer technologischer Premieren: die erste Wollspinnmaschine, das erste vollintegrierte Hüttenwerk, die erste Dampflokomotive des Kontinents! Und von Lüttich aus startete all die neue Technologie, die die Welt völlig umkrempeln sollte, ihren Siegeszug: zunächst in der unmittelbar angrenzenden Region, später auf dem ganzen Kontinent.

Die neuartigen mechanischen Spinnmaschinen und Appreturmaschinen ersetzten die massenhafte Handarbeit. Und so ist es kein Zufall, dass ein berühmter Maschinen-Sturm hier in der Region, in Eupen, stattgefunden hat. Als in der Tuchstadt Eupen Anfang des 19. Jahrhunderts Schermaschinen angeliefert wurden, zertrümmerten und versenkten die dortigen Scherer, selbstbewusste und gut bezahlte Handwerker, die neuen Maschinen im Gospertbach – konnten aber den Lauf der Zeit nicht aufhalten. Verviers, Eupen, Aachen, Düren und Euskirchen wurden bald bedeutende Zentren der Tuchindustrie.

In Aachen arbeiteten 1830 bereits 61 Dampfmaschinen, das war ein Viertel des Gesamtbestands Preußens! Als das Ruhrgebiet noch eine ländlich idyllische Gegend war, beschäftigte John Cockerill 1825 in einem der größten und modernsten Hüttenwerke seiner Zeit 2.000 Menschen. Aus diesem Komplex entstand der gigantische Fabrikkomplex Cockerill-Sambre in Seraing. Die Aachener Region folgte durch Import von Know-how, Technikern, Maschinen und Kapital bald nach. Die Metallverhüttung rund um Aachen und in der Nordeifel verlor allerdings Mitte der 19. Jahrhunderts bald wieder an Bedeutung, weil etliche Industrielle – unter ihnen Hoesch und Thyssen – zum Teil mit belgischen Kapital und Technikern – in das Ruhrgebiet abwanderten, wo sie noch günstigere Bedingungen vorfanden. 

Auch der Steinkohlenbergbau rund um Lüttich, im Wurmrevier nördlich von Aachen und in Niederländisch-Limburg blühte zu Beginn des 19. Jahrhundert auf, war es doch dank der Dampfmaschine endlich möglich, auch unterhalb des Grundwasserspiegels im großen Stil Kohle abzubauen. Rund um das bedeutende Galmeivorkommen bei Kelmis, in dem historischen Kuriosum eines nationalstaatsfreien Gebietes, entwickelten sich ein umfangreicher Galmeibergbau. Die Erze wurde dort, aber auch in Lüttich und Stolberg zu Zinkprodukten weiterverarbeitet. Bei Mechernich arbeiteten Ende des 19. Jahrhunderts in einem der größten Bleibergwerke Europas rund 3.000 Bergleute! 

Sehr viel jünger ist der Braunkohletagebau, der Ende des 19. Jahrhunderts durch technische Neuerungen Aufwind bekam. Seit dieser Zeit wurde der Tagebau und die Weiterverarbeitung zu Briketts lohnend. Der großflächige Braunkohletagebau für Stromerzeugung mit seinen giganten Abbaumaschien – die Brikettproduktion spielt ja inzwischen keine Rolle mehr – lässt auch heute noch nördlich der A 4 zwischen Aachen und Köln ganze Landschaften und Dörfer verschwinden. Die Menschen, die ihre Heimat verlieren, werden umgesiedelt – was natürlich heftige Proteste und massive politische Konflikte verursacht.

Steinkohlenbergbau, Stahl- und Eisenindustrie- sowie die Tuchindustrie, das blieben zunächst auch im 20. Jahrhundert die wichtigsten Standbeine der Wirtschaftsregion Euregio Maas-Rhein. Alle drei großen Branchen erlebten in der Nachkriegszeit allerdings eine schwere Krise und spielen heute keine zentrale Rolle mehr. Geblieben sind zahlreiche Museen und Denkmäler, die die Erinnerung an die außergewöhnliche Industriegeschichte der Region wach halten. Gerade die Grenzen haben zu einer größeren Zahl von beachtlichen Museen geführt, wollte doch jede Region die eigene Geschichte eigenständig bewahren und präsentieren.

Der besondere Reiz: Gerade die kleinen Zeugen der vor- und frühindustriellen Tätigkeit, oft an Bächen und Flüssen gelegen, bieten eine ungewohnte Mischung: Gewerbelandschaft umgeben von Grün und Wasser! Aber auch die Besucherbergwerke, die Haldenlandschaften, beeindruckende Gewerbe- und Industriearchitektur und Museen mit faszinierenden Exponaten und laufenden Maschinen erwarten die Besucher im Dreiländereck.

Über 30 Industriemuseen aus fünf Regionen arbeiten seit 1998 grenzüberschreitend in einem Verein eng zusammen. Dieser Verein konzipiert auch diese ERIH-Regionalroute. Weil im letzten Jahrhundert die nationalen Grenzen zunehmend auch Grenzen der Wahrnehmung wurden und die „mental maps“ bestimmten und bestimmen, ist über die Grenzen hinweg leider immer noch zu wenig bekannt, welch faszinierende Dichte und hohe Erlebnisqualität die Industriekultur-Landschaft Euregio Maas-Rhein bietet.

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