Wollgarnfabrik

Ab Mitte des 19. Jahrhunderts hat man in den zentralen Pyrenäen in kleinen Werkstätten Wollgarn hergestellt. Die Kunden brachten Wolle in die Werkstatt und nahmen fertiges Garn zum Stricken oder Weben mit nach Hause. Typisch ist die Fabrik in Vielha – ein sehr kleines Steingebäude am Ufer des Flusses Nere am Rande der Stadt. Es wurde von Josep Portolés Viló erbaut, der das Wollhandwerk auf der 60 km entfernten französischen Seite der Grenze erlernt hatte. Die Fabrik wurde Ende des 19. Jahrhunderts eröffnet und in den 1960er Jahren geschlossen. Die Gemeinde hat das Gebäude 1999 restauriert. Die Fabrik wurde von einem Wasserrad angetrieben, das über Riemenantriebe mit Maschinen verbunden war. Nachdem das Wasserkraftsystem durch Überschwemmungen zerstört worden war, wurde der Generator mit Strom betrieben. Die ursprüngliche Maschinerie blieb erhalten. Im Erdgeschoss sind Waagen für die Wolle, zwei Karden und eine Kämmmaschine untergebracht. Im Dachgeschoss stehen eine Spinnmaschine, eine Zwirnmaschine und eine Maschine zum Vorbereiten von Garnsträngen für die Kunden.