Welterbe Standorte der Quecksilbergewinnung

Jahrhundertelang war Idrija ein Zentrum für den Abbau von Zinnober, dem Rohstoff für Quecksilber. Die 1490 entdeckte Zinnoberlagerstätten beutete die Regierung des Habsburger Reichs von 1509 an aus und errichtete nordöstlich vom Stadtzentrum Schmelzhütten an den Ufern der Idriza. Im Laufe der Jahrhunderte wurden mehrere Schächte abgeteuft, sodas sich Idrija zu einem der größten Quecksilberbergwerke der Welt entwickelte. Ende des 18. Jahrhunderts arbeiteten hier nicht weniger als 1.350 Bergleute. Der Quecksilberbergbau von Idrija wurde 2012 gemeinsam mit dem in Almadèn in Spanien in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen.

Die Geschichte des Bergbaus wird im Stadtmuseum in der Burg Gewerkenegg ausführlich dargestellt, unter anderem im Ausstellungsbereich „Fünf Jahrhunderte Zinnoberbergbau“. Die Burg wurde im 16. Jahrhundert als Bergwerksverwaltungsgebäude und Lager für das gewonnene Quecksilber erbaut; 1954 verlegte man das Stadtmuseum in sie.

Am Schacht Franz, einer Außenstelle des Stadtmuseums, werden restaurierte Bergbaumaschinen und -geräte wie Pumpen, eine Turbine, Lokomotiven und Werkzeugmaschinen aus den Wartungswerkstätten gezeigt. Der Schacht selbst wurde bereits 1792 errichtet und wird heute noch mit seinen erhaltenen Übertagegebäuden einschließlich dem Fördergerüst für untertägige Revisionsarbeiten genutzt. Nur 50 m entfernt zeigt das Museum ein Bergmannshaus aus dem 18. Jahrhundert. In Kamšt ist eine wasserbetriebene Grubenpumpe mit dem wohl größten hölzernen Antriebsrad Europas mit einem Durchmesser von 13,6 m zu besichtigen.

Ein Untertagebesuch ist im Schacht Antonius möglich, der im Jahr 1500 abgeteuft wurde und damit einer der ältesten noch erhaltenen Bergwerksschächte Europas ist. Die Untertagetour führt 1.200 Meter in die Stollenanlagen der Bergwerks hinein. Audiovisuelle Darstellungen und figürliche Inszenierungen erläutern die praktizierten Abbaumethoden.

In der Hg-Schmelzanlage kann man mit einer VR-Brille virtuell den Prozeß erleben, in dem durch Erhitzen von Zinnober im Drehrohrofen Quecksilber gewonnen wird.