Südbahnmuseum

In 13 Stunden und 4 Minuten von Wien nach Triest – das galt 1857, als die letzte Schiene der Südbahn verlegt war, als Sensation. Denn bis dahin war die Überquerung der Alpen eine anstrengende und zeitraubende Angelegenheit. Jetzt, mit der in Mürzzuschlag beginnenden Semmeringbahn als erster Hochgebirgseisenbahn der Welt, übernahmen schwere Dampfloks die Mühsal des Auf- und Abstiegs. Sie waren am Bahnhof Mürzzuschlag stationiert und brachten die nötigen Pferdestärken mit, um die Last der Züge über den Semmering zu ziehen. Ein paar dieser Loks stehen bis heute hier – im 2004 eröffneten Südbahnmuseum. In zwei denkmalgeschützten Eisenbahnhallen und dem historischen Ringlokschuppen erzählt es die Geschichte der Südbahn von den ersten Entwürfen bis in die Gegenwart. Die vielseitige Ausstellung reicht vom Bau der Semmeringbahn über ein wirklichkeitsnahes „Tunnelerlebnis“ bis zu berühmten Eisenbahnreisenden im „Zug der Schicksale“ und einer geheimnisvollen „Lokomotive der Sinne“. Highlights der Fahrzeugsammlung sind die Dampflokomotive Steinbrück aus dem Jahr 1848 - die älteste erhaltene Dampflok österreichischer Fertigung – sowie die elektrisch betriebene Schweizer Gebirgslokomotive Ce 6/8 II „Krokodil“.

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Südbahnmuseum
Heizhausgasse 2
8680 Mürzzuschlag
Österreich
+43 (0) 3852 - 2556641
Homepage

Geschichte

„Ein mächtiger Schritt ist vorwärts geschehen, ein wichtiges und folgenreiches Werk im gesegneten Gedeihen begriffen!", schreibt die Leipziger Illustrirte Zeitung vom 7. Juni 1845 in einem Bericht über die Eröffnung der Wien-Triester Eisenbahn. Gemeint ist der zu diesem Zeitpunkt vollendete Abschnitt von Mürzzuschlag nach Graz. Doch die eigentliche Herausforderung kommt noch. Denn die nördlich anschließende Gebirgsstrecke über den knapp 1000 Meter hohen Semmering ist zugleich ein Meilenstein der Eisenbahngeschichte. Rund 140 Jahre nach ihrer Fertigstellung wird sie als erste Bahnlinie überhaupt zum UNESCO-Welterbe erklärt. Der Bahnhof Mürzzuschlag ist das südliche Tor zur Semmeringbahn. Seine Werkstätten, Heizhäuser und der Rundlokschuppen machen ihn zugleich zum größten Betriebsbahnhof entlang der Strecke. Die historisch bedeutende Anlage ist das letzte erhaltene Ensemble aus der Anfangszeit der österreichischen Eisenbahn. Nicht umsonst stehen die Museumshallen des Südbahnmuseums seit 2006 unter Denkmalschutz.

Im Juni 2004, anlässlich des 150-jährigen Jubiläums der Semmeringbahn, feiert das Museum Eröffnung. Großen Anteil daran hat der Verein Freunde der Südbahn, der von Beginn an als Museumsträger fungiert und 2007 den Ringlokschuppen als zusätzliche Ausstellungshalle einweiht. Mittlerweile konzentriert sich der Verein darauf, die Sammlung zu pflegen und zu erweitern, und übernimmt anspruchsvolle Dokumentations- und Forschungsaufgaben. Präsentation und Vermittlung dagegen liegen in den Händen einer Agentur. Den roten Faden liefert die Dauerausstellung „Wien-Mürzzuschlag-Triest: 13 Stunden 4 Minuten“, die die Bedeutung der Südbahn für das Habsburger Reich im 19. Jahrhundert illustriert. Flankiert wird sie von einer umfangreichen Fahrzeugsammlung, zu der auch die weltweit größte Draisinen-Sammlung gehört. Überdies dient das Museum als Ausgangspunkt für Wander- und Radrouten zu den herausragenden Ingenieursleistungen der Südbahn.

Empfohlene Aufenthaltsdauer:2 Stunden
Dauer einer geführten Tour:90 Minuten
Eintritt:kostenpflichtig
Barrierefreier Zugang:vollständig
Angebote für Kinder:
Gastronomie:
Museumsshop:ja

Mai bis Oktober
Mittwoch - Sonntag und Feiertag 10.00-13.00 und 14.00-17.00 Uhr

November bis April
Samstag, Sonntag und täglich während der Schulferien 10.00-15.00 Uhr

  • Führungen möglich
  • Fremdsprachliche Führungen
  • Führungen für Kinder