Museen für Textilwaren

Lyon ist Europas überragende Seidenstadt. Die Ursprünge der Seidenindustrie wurzeln in den Jahrhunderten vor der Industriellen Revolution, und so ist es nur folgerichtig, dass die Ausstellung des Textilmuseums in ihrer Betrachtung der Seidenherstellung weit zurück in die Vergangenheit blickt. Entsprechend gründlich werden Seidenproduktion und -handel in den chinesischen, koptischen, persischen, byzantinischen und arabischen Kulturen erklärt und dokumentiert, ebenso wie die Verbreitung des Gewerbes in Europa über Sizilien, Spanien und Südfrankreich. Eine ausführliche Dokumentation erfährt auch die Rolle der Seidenindustrie in Lyon. Dabei liegt ein besonderer Schwerpunkt auf Produzenten wie Pillement, Philippe de Lasalle und Dugourc. Umfangreiche Abschnitte der Ausstellung beschäftigen sich überdies mit Herstellungsprozessen des 19. Jahrhunderts und mit der Bedeutung des Seidengewerbes für die französische Modeindustrie. Wieder andere Darstellungen beleuchten die Geschichte verwandter Branchen, etwa der Klöppelarbeit oder der Stickerei.

Das Museum für Textilwaren ging aus dem Museum für Kunst und Industrie hervor, 1864 gegründet von der Lyoner Handelskammer und u. a. besucht von Textilarbeitern aus anderen europäischen Ländern, die in Frankreich ihr Fachwissen erweitern wollten. Seit 1946 logiert das Textilmuseum gemeinsam mit dem Museum für dekorative Künste in dem ehemaligen Herrenhaus der Familie Villeroy aus dem 18. Jahrhundert. 1985 initiierte es die Gründung der ersten französischen Werkstatt zur Restaurierung historischer Textilobjekte, derer es mehr als 32.000 in einer Bilddatenbank vereinigt.

Das Museum ist für mehrere Jahre wegen Restaurierungsarbeiten geschlossen.

Museen für Textilwaren
Musee des Tissus
34 rue de la Charite
69002 Lyon
Frankreich
+33 (0) 47 - 8384200
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