Marinemuseum Karlskrona

Karlskrona, an der Südküste Schwedens gelegen, erhielt „als außergewöhnlich gut erhaltenes Beispiel einer europäischen Marinebasis“ 1998 von der UNESCO den Titel eines Welterbes. Gegründet wurde die Stadt 1680. Damals fiel die Entscheidung, den dortigen Hafen zum Hauptquartier der schwedischen Marine zu machen. Viele Häuser stammen noch aus dem ausgehenden 17. und frühen 18. Jahrhundert und tragen die damals üblichen Merkmale der Barockzeit.

Die auf dem Reißbrett geplante Stadt liegt auf der Insel Trosso. Von dort führt die die so genannte Seufzerbrücke hinüber auf das kleine Eiland Stumholmen, den Standort der Marinebasis, die die Einwohner von Karlskrona drei Jahrhunderte lang mit Arbeit und Brot versorgte. In den frühen 1990er Jahren gab die Marine Stumholmen auf, woraufhin das Inselchen von der Stadt vereinnahmt wurde. Die meisten Hauptgebäude der ehemaligen Militäranlage haben sich erhalten: die Bastion Kungshall aus den 1680er Jahren, daneben ein Speicherhaus für Korn, Pökelfleisch und Fisch aus den 1780er Jahren, ein Fasslager der 1720er Jahre, der Schaluppen- und Barkassenschuppen anno 1786 für die kleineren Marineschiffe, ein Krankenhaus, ein Gefängnis, eine Baracke für Seeleute, eine Fabrik aus dem Jahr 1921, die im Erdgeschoss der Herstellung von Booten und Schuhen diente und in deren darüber gelegenen Stockwerken Uniformen geschneidert wurden, Hangars für den Flugdienst der Marine sowie eine Torpedowerkstatt von 1932.

Das Museum gibt einen Überblick über die Geschichte der schwedischen Kriegsflotte während der vergangenen Jahrhunderte. Außerdem unterhält es eine Bootsbauwerkstatt und eine Forschungsbibliothek. Eine Fotoausstellung dokumentiert die Arbeitsbedingungen auf der ehemaligen Marinebasis. An der Mole, deren Verlauf die meisten Museumsgebäude folgen, liegen verschiedene Schiffe vertäut, darunter ein Torpedoboot und ein Minenräumboot. Ebenfalls zu sehen: die ”Jarramas”, das letzte für die Marine gebaute Vollschiff unter Segeln. Wer nichts davon versäumen will, nimmt am besten an einer geführten Tour über die Marinestation teil.