Kamm- und Kunststoffmuseum

Oyonnax ist ein bedeutendes Zentrum der Kunststoffindustrie. Ortsansässige Bauernfamilien stellten traditionell als Winterbeschäftigung Haarkämme aus Holz oder Knochen her. Dieses Handwerk entwickelte sich im 19. Jahrhundert zur Exportindustrie und die erste dampfbetriebene Fabrik wurde 1865 eröffnet. 1878 erkannten lokale Produzenten das Potenzial des neuen Materials Zelluloid. Im Jahr 1899 begannen sie, selbst Zelluloid herzustellen und spezialisierten sich bald auf die Herstellung neuer Kunststoffe, Techniken wie Spritzguss und die Produktion von Spielzeug und Brillen. In den frühen 1980er Jahren war das Gebiet als „Plastics Valley“ bekannt und beherbergte über 600 Unternehmen sowie Forschungs- und Bildungseinrichtungen. Das Museum, das derzeit im Aragonischen Kulturzentrum untergebracht ist, bewahrt 16.000 Objekte und erzählt die Geschichte der regionalen Industrie, der Herstellung von Kämmen und der Kunststofftechnologie. In der Rue René Nicod, einen Kilometer entfernt, befindet sich eine Modellkunststofffabrik aus dem Jahr 1905 in Jugendstilarchitektur. Die Fabrik verfügt über Stahlbetongebäude, eine Elektrizitätszentrale, Zentralheizung und Wassertanks auf dem Dach zum Brandschutz. Die Gebäude bestehen aus zwei V-förmigen Flügeln mit Transmissionen für Maschinen an Werkbänken unter großen Fenstern.

Kamm- und Kunststoffmuseum
Musee du Peigne et de la Plasturgie
88 Cours de Verdun
01100 Oyonnax
Frankreich
+33 (0) 474 - 819682
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