Nach Grußworten von Prof. Joseph Hoppe, dem stellvertretenden Direktor des ERIH-Ankerpunkts Deutsches Technikmuseum und des Berliner Zentrum Industriekultur, die gemeinsam die Konferenz ausrichteten, sowie ERIH-Präsident Prof. Dr. Meinrad Maria Grewenig sprach als erste Gastrednerin Dr. Anna Hochreuter von der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe. Sie schlug einen Bogen von der historischen Stellung Berlins als größter Industriestadt Deutschlands zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu seiner heutigen Rolle als Besuchermagnet, dessen reiches industrielles Erbe gerade neu in Szene gesetzt wird.
Welche Möglichkeiten es in dieser Hinsicht gibt, erläuterte Bettina Quäschning von visitBerlin, Berlins offizieller Organisation für Tourismus- und Kongressmarketing. So konzipierte visitBerlin anlässlich des 100-jährigen Bauhaus-Jubiläums eine „Grand Tour der Berliner Moderne“, die einen ihrer Schwerpunkte auf Zeugnisse der Industriekultur legt. Auch auf der Website von visitBerlin soll Industriekultur in Zukunft eine größere Rolle spielen. Aktuelle Planungen sehen überdies eine Vermarktung als „Berlin – Grüne Stadt“ vor – ein Label, das ebenfalls Industriedenkmäler und -museen einbinden könnte, etwa entlang der vielen Wasserwege der Stadt. Dahinter steht eine neue Tourismusstrategie, die auf Qualität setzt und auch weniger zentral gelegene Sehenswürdigkeiten mit einbinden will. Sie richtet sich vor allem an Besucher, die schon einmal in Berlin waren und nun mithilfe von Themenrouten neue Seiten der Metropole kennenlernen wollen. In diesem Zusammenhang rückt das industrielle Erbe zunehmend in den Fokus des lokalen Tourismusmarketings.