Tabakmuseum Prilep

Prilep ist eine alte Stadt in der pelagonischen Ebene, im 15. Jahrhundert vom Osmanischen Reich an ihrem heutigen Standort neu aufgebaut, und zählt 66.000 Einwohner. Von Beginn an spielte der Tabakanbau für die Region eine bedeutende Rolle, und noch immer werden in den Straßen Tabakblätter getrocknet. Das erste Lagerhaus zum Ankauf und zur Weiterverarbeitung der lokalen Tabakernte eröffnete 1873 die Firma Regie Ottoman de Tabak. Die meisten führenden internationalen Tabakhersteller beziehen eine beträchtliche Menge ihres lokal bereits vorbehandelten Rohstoffs aus diesem Teil Mazedoniens.

Die Zigarettenherstellung hielt in den frühen 1950er Jahren Einzug. Wichtigstes Handelsunternehmen in diesem Bereich ist Totunski kombinat Prelep, ehemals ein staatlicher jugoslawischer Konzern und seit 1993 teilprivatisiert. 1924 entstand ein Institut für Tabakforschung, das 1939 in ein neues Gebäude umzog und seit 1979 als Zweigstelle der Universität St. Kliment Ohridski in Bitola firmiert. Das Institut ist zugleich verantwortlich für die Leitung des Tabakmuseums.

Das Museum residiert in einem Gebäude, das ehemals der Tabakfermentierung diente. Es illustriert unter anderem den Anbau und die Verarbeitung von Tabak sowie die Produktion von Zigaretten, Schnupftabak und Zigarren. Außerdem verfügt es über eine große Sammlung von Pfeifen, langstieligen türkischen Pfeifen (çıbık), Wasserpfeifen, Schnupftabaksdosen, Aschenbechern, Feuerzeugen und allem möglichen sonstigen Raucherzubehör.