Historischer Schieferbergbau Lehesten

Lehesten ist ein kleines Dorf im Thüringer Schiefergebirge, liegt 24 Kilometer nordwestlich von Hof und erlangte in der Schlussphase des Zweiten Weltkriegs traurige Berühmtheit durch die Gründung einer Fabrik, in der Zwangsarbeiter Flüssigsauerstoff für Raketen herstellen mussten, sowie durch Kolonnen von KZ-Häftlingen, die den Ort 1945 auf sogenannten Todesmärschen passierten. Die angestammte Industrie der Region – der Abbau und die Weiterverarbeitung von Schiefer – begann im 14. Jahrhundert, dauerte bis ans Ende des 20. Jahrhunderts fort und brachte der Gegend den Beinamen Land des Blauen Goldes ein.

Heute liegt in dem ehemaligen Schieferabbaugebiet ein 105 Hektar großer Park mit Hotels, Kurhäusern, Konferenzzentren, Naturschutzgebieten und verschiedenen Freizeiteinrichtungen. Besucher können das Parkareal zu Fuß, auf Fahrrädern oder zu Pferde erkunden. Der gesamte Park steht unter Naturschutz, die darin erhaltenen Reste der Schieferindustrie erhielten 1999 Denkmalstatus. Das eindrücklichste industrielle Zeugnis ist die Göpelgrube, ein sehr großer Schiefertagebau, den heute ein 40 Meter tiefer See einnimmt. Die Zeiten überdauert haben überdies Fördertürme von Schieferbergwerken sowie ein Netzwerk von Schmalspurgleisen samt Dampf- und Dieselloks sowie zugehörigen Waggons, die einst in den Steinbrüchen zum Einsatz kamen. Die Industriedenkmäler von Lehesten sind Teil der Thüringisch-Fränkischen Schieferstrasse.

Historischer Schieferbergbau Lehesten
Staatsbruch 17
07349 Lehesten
Deutschland
+49 (0) 36653 - 26270
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