Deutsches Roentgen-Museum

Jeder kennt sie, besonders aus der Arztpraxis oder von der Gepäckkontrolle am Flughafen. Ihre Entdeckung versinnbildlicht den menschlichen Fortschrittsgeist wie kaum ein anderes technisches Verfahren. 1901 brachten sie ihrem Namengeber den ersten Nobelpreis ein, der je vergeben wurde. Und natürlich stehen sie im Mittelpunkt des Deutschen Röntgen-Museums in Remscheid-Lennep. Denn dort wurde Wilhelm Conrad Röntgen 1845 geboren. Und dort dreht sich heute alles um eben jene physikalische Erscheinung, die seinen Weltruhm begründete: die Röntgenstrahlen. Das Spektrum der Anwendungsgebiete ist unübersehbar. Allein aus dem medizinischen Bereich zeigt das Museum eine beeindruckende Sammlung von Untersuchungsapparaten. Sie reicht vom scheinbar urtümlichen Röntgen-Instrumentarium "Diaphor R" bis zum modernen Versuchsgerät zur "Kurzzeit-Tomosynthese". Die Durchstrahlungsaufnahme eines Sportwagens in Originalgröße lenkt das Interesse auf den Einsatz des Röntgenverfahrens in der Sicherheitstechnik – zur Kontrolle von Autofelgen etwa oder bei der Überprüfung von Schweißnähten im Pipelinebau. Auch Kunst- und Kulturwissenschaft kommen ohne die unbestechlichen Strahlen nicht mehr aus, egal, ob es darum geht, ein Rembrandt-Gemälde oder eine 900 Jahre alte peruanische Mumie zu durchleuchten. Mühelos durchdringt der Museumsbesucher Raum und Zeit, Geschichte und Gegenwart und wird dabei gewissermaßen selbst zum Röntgenstrahl – und wenn er will, sogar zum Forscher: im museumseigenen Experimentallabor mit etwa 30 Versuchen aus Mechanik, Optik, Magnetismus und Elektrizitätslehre. Alle Experimente sind fest aufgebaut und warten nur auf die Hand, die sie ausgeführt.

1895 kam Röntgen den berühmten Strahlen auf die Spur. Das Museum, mit dem ihn seine Heimatstadt ehrt, feierte bereits 1932 Teileröffnung in einem altbergischen Bürgerhaus. Nach zweimaliger Erweiterung der Ausstellungsfläche erzählt es heute auf insgesamt 2.300 Quadratmetern die Geschichte der stürmischen technischen Entwicklung, die Röntgens Entdeckung ausgelöst hat.

 

Deutsches Roentgen-Museum
Schwelmer Straße 41
42897 Remscheid
Deutschland
+49 (0) 2191 - 163384
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