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Regionale Route Berlin | Deutschland

Zunächst mit dem Maschinenbau, dann mit der Elektroindustrie ent­wickelte sich Berlin im Zuge der Industrialisierung seit Mitte des 19. Jahrhunderts zu einer bedeutenden Großstadt. Um 1900 war die Stadt die zeitweise größte Metropole auf dem Europäischen Kontinent und schrieb inter­nationale ... mehr

Schauplätze der Industriekultur Berlin

Zunächst mit dem Maschinenbau, dann mit der Elektroindustrie ent­wickelte sich Berlin im Zuge der Industrialisierung seit Mitte des 19. Jahrhunderts zu einer bedeutenden Großstadt. Um 1900 war die Stadt die zeitweise größte Metropole auf dem Europäischen Kontinent und schrieb inter­nationale Wirtschafts-, Technik und Architekturgeschichte. Dabei war Berlin nicht nur Standort für Forschung, Entwicklung und Produktion, sondern diente gleich­zeitig auch als „Experimentierfeld“ für neue Technologien. Die öffentliche Stromversorgung oder die elektrischen Verkehrssysteme hatten eine weltweite Vorbildfunktion. Als „Elektro­polis” wurde Berlin im beginnenden 20. Jahrhundert zum Synonym der modernen vernetz­ten Stadt und galt als Prototyp für wirtschaftliches Wachstum und Erfolg.

Um 1800 hatte Berlin im Vergleich zu London oder Paris noch einen eher provinziellen Charakter. Die Entwicklung zu einem bedeutenden Industrie- und Handelszentrum im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde durch verschiedene Faktoren begünstigt. Mit dem preußischen Zollgesetz von 1818 waren die innerstaatlichen Handelsschranken gefallen. Parallel zu einem rasanten Bevölkerungswachstum (1801: 172.988 Einwohner, 1849: 410.726 Einwohner) entwickelten sich leistungsfähige Handels- und Versorgungssysteme. Etwa ab 1830 begann eine rasche Industrialisierung. Eisengießereien und Maschinenbau-Anstalten, wie die von August Borsig, siedelten sich vor den Toren der Stadt an. Die chemische Industrie war ebenfalls von Bedeutung – zu nennen wäre hier der Apotheker Ernst Schering, der 1864 eine Pharmazeutische Fabrik errichten ließ, die zum Stammwerk des nach ihm benannten Schering-Konzerns (heute zur Bayer Pharma AG gehörig) wurde.

Der Aufstieg Berlins zur Hauptstadt des Deutschen Reiches nach der Reichsgründung 1871 führte schließlich zum wirtschaftlichen Boom der sogenannten „Gründerjahre“. Berlin wurde zu einem wichtigen Finanzzentrum, Innovationsgeist und Unternehmertum trafen hier auf das notwendige Kapital. Zudem verfügte Berlin über ein gutes öffentliches Bildungssystem und mit der Technischen Hochschule über ingenieurtechnische Forschungskompetenz und Fachkräfte. Zahlreiche neue Firmen wurden gegründet. Da die innerstädtischen Flächen nicht mehr ausreichten, verlagerte sich die Produktion zunehmend an den Stadtrand. Neben den Industriearealen entstanden zahlreiche neue Wohnviertel – Villenvororte gleichermaßen wie Wohnsiedlungen und sogenannte Mietskasernen.

Elektroindustrie und Stromwirtschaft gewann zunehmend an Bedeutung. Wichtige Protagonisten waren Werner von Siemens und Emil Rathenau. Werner von Siemens hatte 1847 zusammen mit Johann Georg Halske die „Telegraphenbauanstalt Siemens & Halske“ gegründet, aus der sich innerhalb weniger Jahrzehnte eines der weltweit größten Elektrounternehmen, die Siemens AG, entwickelte. Emil Rathenau hatte 1881 die Rechte an der Verwertung der Patente von Thomas Alva Edison erworben. Er gründete die „Allgemeine Electricitäts-Gesellschaft“ AEG. Siemens und Rathenau trieben die technischen Entwicklungen und Forschungen zur Nutzung der Elektrizität voran und teilten den Markt untereinander auf. Berlin wurde zum Experimentierfeld. 1881 wurde die erste elektrische Straßenbahnlinie in Lichterfelde eröffnet, ab 1882 wurden die ersten Straßen mit elektrischem Licht beleuchtet. Die Versorgung der Stadt mit öffentlichen Strom-, Wasser- und Verkehrssystemen hatte weltweit Vorbildfunktion. Berlin wurde zum Synonym einer modernen, vernetzten Stadt, in der Technik und Kultur eng ineinander wirkten. Die Stadtlandschaft und das Zusammenleben der Menschen veränderten sich rasant. Mark Twain bescheinigt 1882 in der Chicago Daily Tribune, Berlin sei „die neueste Stadt, die mir jemals vorgekommen ist“ und nennt Berlin „das europäische Chicago“.

Der als „Gründerkrach“ bekannte Börsencrash von 1873 hatte den wirtschaftlichen Aufschwung unterbrochen, ihn aber nicht beendet. Ein Anstieg der Einkommen ist bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges 1914 zu verzeichnen. Bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs blieb Berlin führend in der deutschen Elektronindustrie, hier konzentrierte sich etwa ein Drittel der gesamten Produktionskapazitäten. Nach 1945 wurden große Teile der Produktionsanlagen demontiert und in die Sowjetunion verbracht. Die deutsche Teilung bewegte zahlreiche Firmen dazu ihre Produktion nach Westdeutschland zu verlagern. Berlin als Industriemetropole verlor an Bedeutung.

Bedingt durch den besonderen Status Berlins blieben viele herausragende, aber auch typische Zeugnisse der Berliner Industrie- und Technikgeschichte erhalten. In Westberlin fehlte durch die Insellage weitgehend die Nachfrage nach modernen Produktionsflächen, ehemalige Industrieareale wurden gerne durch Akteure aus der Kultur- und Kreativszene genutzt. In Ostberlin wurde in den historischen Industriebauten vielfach bis 1990 weiter produziert. Die Bedeutung Berlins als Industrieme­tro­pole lässt sich daher noch heute im Stadtbild ablesen, Bau- und Technikdenkmale haben sich hier wie kaum irgendwo erhalten. Das gilt vor allem für die Zeugnisse der elektrotechnischen Revolution. In der von Peter Behrens für die AEG entworfenen Turbinenhalle in Moabit, die Kennern als Meilenstein der Industriearchitektur gilt, wird weiterhin produziert. Viele Anlagen der Stromverteilung – Unterstationen und Umspannwerke – haben auf Grund des technischen Fortschritts ihre ursprüngliche Funktion verloren. Etliche beherbergen neue Nutzungen. Kunst- und Kultur, Museen, Restaurants, Jugendherbergen, Hotels und Eventlocations heißen Besucher im besonderen Ambiente ehemaliger Industriebauten willkommen.

Netzwerk 'Schauplätze der Industriekultur'

Das Netzwerk 'Schauplätze der Industriekultur Berlin' verbindet Orte, die exemplarisch für die Technik-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Stadt stehen.

ERIH-Ankerpunkte im Netzwerk sind das Deutsche Technikmuseum Berlin sowie das Dokukmentationszentrum NS-Zwangsarbeit. Das Technikmuseum bietet einen umfassenden Überblick über alle Bereiche der Technikgeschichte. Der Zusammenhang zwischen Bevölkerungszuwachs und dem notwendigen Ausbau der Infrastruktur wird beispielweise im Museum im Alten Wasserwerk Friedrichshagen deutlich. Das Museum für Kommunikation erzählt die Geschichte der Kommunikation und die Wechselwirkungen zwischen der Entwicklung technischer Hilfsmittel und menschlicher Interaktion.

Großes bürgerschaftliches Engagement hat in vielen Fällen den Erhalt wichtiger Zeugnisse der Berliner Industriekultur ermöglicht und prägt auch heute noch viele Standorte, wie das Energie-Museum Berlin und den Industriesalon Schöneweide. Interessierte Besucher treffen hier auf kenntnisreiche Akteure, mit denen es sich hervorragend fachsimpeln lässt. Einige dieser Standorte sind nur mit Führung oder nur nach Anmeldung zugänglich. Bitte schauen Sie vor Ihrem Besuch auf der jeweiligen Internetseite nach!

Koordinator für das Netzwerk 'Schauplätze der Industriekultur Berlin' ist das Berliner Zentrum Industriekultur (BZI) ist. Es ist eine wissenschaftliche Einrichtung an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin und eine Kooperation der HTW mit der Stiftung Deutsches Technikmuseum Berlin. Ergänzend zu den Schauplätzen des Netzwerks bietet die Karte der Industriekultur einen Überblick über das reiche industriekulturelle Erbe der Stadt.

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