Maschinenhäuser aus Cornwall erobern die Welt
„Ein Bergwerk“, sagt ein kornisches Sprichwort, „ist ein Loch irgendwo auf der Welt, und ganz unten steht mindestens ein Bergmann aus Cornwall“. Warum? Weil Cornwalls Bergbau einst technologisch wegweisend war - Richard Trevithicks um 1800 entwickelte Hochdruckdampfmaschine etwa revolutionierte die Wasserhaltung und machte damit große Abbautiefen möglich. In Cornwall selbst dagegen begann die Branche Mitte des 19. Jahrhunderts zu schwächeln. Die Folge: Abertausende Bergleute wanderten ins Ausland aus und führten dort heimische Abbautechniken ein.
Dazu gehörten turmartige Maschinenhäuser, wie sie Levant, Botallack und andere kornische Minenstandorte bis heute prägen. Ihre robuste Bauweise war exakt an die Konstruktion der Dampfmaschinen angepasst: Die etwas niedrigere Fassade stützte den Balancier der Maschine, während der Schornstein in einer der rückwärtigen Ecken aufragte. Oft treten diese Maschinenhäuser paarweise auf: Eines betrieb die Pumpenanlage eines Bergwerks, das andere Fördermaschinen und Brechwerke.
Die größte zusammenhängende Gruppe außerhalb von Großbritannien - 34 Exemplare – steht in der spanischen Bergbauregion Linares, einem Zentrum der Bleiförderung im 19. Jahrhundert. 1849 nahm hier die erste Hochdruckdampfmaschine ihren Betrieb auf, und in den örtlichen Bergwerken arbeiteten so viele spezialisierte Bergleute aus Cornwall, dass Linares sogar einen britischen Vize-Konsul bekam.