Ferdinand Adolf Heinrich August Graf von Zeppelin (1838–1917)
Ferdinand von Zeppelin entwickelte und baute die erfolgreichsten Starrluftschiffe aller Zeiten und gründete das erste Lufttransportunternehmen der Welt. Sein erstes Luftschiff, der „Zeppelin”, lief 1900 vom Stapel, und ab 1910 wurden seine Luftschiffe kommerziell genutzt.
Er wurde als Sohn einer einflussreichen deutschen Familie in Bützow in Mecklenburg geboren. Seine Kindheit verbrachte er in der württembergischen Heimatregion seines Vaters am Bodensee, wo er von Privatlehrern unterrichtet wurde, bevor er das Polytechnikum in Stuttgart besuchte. Nach dem Eintritt in die württembergische Armee wurde er 1858 zum Studium der Natur- und Ingenieurwissenschaften und der Chemie in Tübingen entlassen. Er wurde in das Ingenieurkorps zurückberufen.
Seine Bekanntschaft mit der Fliegerei machte er, als er als Beobachter in den amerikanischen Bürgerkrieg zog. In Minnesota lernte er den deutschstämmigen Ballonfahrer John Steiner kennen, mit dem er in einem Fesselballon in die Luft stieg. Nachdem er am österreichisch-preußischen Krieg 1866 und am französisch-preußischen Krieg 1870-1 teilgenommen hatte, war er von der militärischen Bedeutung des ersten kontrollierten Flugs von "La France", dem französischen Armeeluftschiff von 1884, beeindruckt. Als er 1890 im Rang eines Generals in den Ruhestand trat, begann er, eigene Konstruktionen zu entwickeln und arbeitete mit Ingenieuren zusammen, um Materialien und Motoren zu testen. 1898 gründete er die "Gesellschaft zur Förderung der Luftschiffahrt". Diese ließ das Luftschiff Zeppelin LZ1 im Jahr 1900 von Friedrichshafen aus über den Bodensee starten. Wie alle seine späteren Luftschiffe hatte es ein Gerüst aus dreieckigen Trägern, die mit Stoff bespannt waren und separate Gaszellen enthielten. Leitwerke ermöglichten Kontrolle und Stabilität. Die Triebwerke zum Antrieb der Propeller waren in Gondeln untergebracht. Nutzlasten oder Passagiere wurden in weiteren Gondeln untergebracht.
Misserfolge und Unfälle führten zu weiteren Entwicklungen, die Zeppelin durch Spenden, den Einsatz eigener Mittel und die Verpfändung der Ländereien seiner Frau finanzierte. Nach und nach wurden die Probleme gelöst und schließlich erhielt er Hilfe vom deutschen Staat. 1910 nahm sein Passagierdienst, die "Deutsche Luftschiffahrt "– die erste Fluggesellschaft der Welt – ihren Betrieb auf und beförderte bis 1914 fast 40.000 Menschen auf 1.600 Flügen. Im Ersten Weltkrieg wurden rund 100 Zeppeline bei Luftangriffen eingesetzt. Ferdinand von Zeppelin starb 1917, bevor der Krieg zu Ende war. Danach erreichte die zivile Nutzung der Luftschifffahrt in den späten 1920er und 1930er Jahren mit regelmäßigen Europa- und Transatlantikflügen ihren Höhepunkt. Sie endete mit der Hindenburg-Katastrophe im Jahr 1937 sowie der wachsenden Beliebtheit von Starrflüglern.
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