Edward Thomas (1794–c.1850)

Edward Thomas war ein im englischen Bristol geborener Ingenieur, der im Ruhrgebiet, in Sachsen und in Böhmen Maschinenbauunternehmen gründete.

Er verließ England wahrscheinlich mit 21 Jahren am Ende der Napoleonischen Kriege und ging zunächst nach Pempelfort bei Düsseldorf. Von dort wandte er sich nach Wetter im Ruhrgebiet, wo er Friedrich Harkort half, Maschinenbaubetriebe zu gründen und die ersten Dampfmaschinen zu bauen. Zudem montierte er Maschinen und Spinnerei-Anlagen in Sachsen und Böhmen.

Nach zehn Jahren bei Harkort gründete er 1829 sein eigenes Maschinenbauunternehmen im böhmischen Reichenberg, dem heutigen Liberec in Tschechien. Es war der erste Maschinenbaubetrieb in der Region. Mit einem anderen Engländer, Thomas Bracegirdle aus Leeds, eröffnete er 1830 ein Werk zur Herstellung von Textilmaschinen.

Im Jahr 1835 folgte die Gründung eines eigenen Textilmaschinenwerks in Prag, das einen Großteil der Fabriken in der Region mit Maschinen belieferte. Mit Hilfe seines Bruders, James Thomas, erweiterte er sein Geschäft und baute es zur größten Maschinenbaufirma in Böhmen aus, die Kessel, Wasserräder, Pumpen, hydraulische Pressen und insgesamt 52 Dampfmaschinen herstellte. Er besuchte Belgien und Großbritannien, um sich über die neuesten Entwicklungen zu informieren. In den späten 1830er Jahren baute er ein hochmodernes Walzwerk für die Eisenhütte in Stará Huť (deutsch Althütten), in den 1840er Jahren gelagt er in den Besitz der Eisenhütte in Nové Hrady (Gratzen).

Das Datum seines Todes ist nicht bekannt, aber es könnte um 1850 gewesen sein, als sein Geschäft auf die Maschinenbaufirma Ruston und Evans überging.