Sir Robert Abbott Hadfield (1858–1940)

Sir Robert Hadfield war im 20. Jahrhundert eine der einflussreichsten Persönlichkeiten in der europäischen Stahlindustrie. Seine Geburtsstadt ist Sheffield, in dessen Vorort Attercliffe sein Vater 1872 die Hecla-Stahlwerke gründete. Der Betrieb spezialisierte sich auf den Guss großer Stahlteile, insbesondere hydraulischer Zylinder und Artilleriegeschosse – seinerzeit eine Neuheit in Großbritannien. Robert Hadfield entschied sich gegen ein Universitätsstudium und für den Eintritt in die Familienfirma, wo er allerdings schon bald eine Neigung zu metallurgischen Forschungen zeigte.

1882 entdeckte er eine leistungsfähige Mangan-Stahl-Legierung, deren Härte sie speziell für Zerkleinerungsmaschinen und Bahnübergänge geeignet machte. Zwei Jahre später erlangte er das Patent für Siliziumstahl. Als sein Vater 1888 starb, übernahm Robert die Führung der Hadfields Steel Foundry Co., die bald darauf in eine GmbH umgewandelt wurde und zum führenden britischen Hersteller von panzerbrechenden Geschossen aufstieg. 1897 zog die Firma auf das Gelände der Östlichen Hecla-Werke in Tinsley. Nach einem deutlichen Wachstum während des Ersten Weltkriegs beschäftigte sie 13.000 Menschen und erreichte 1918 eine Kapitalbewertung in Höhe von 1,9 Millionen Pfund.

1908 wurde Hadfield zum Ritter geschlagen, ein Jahr später wurde er zum Mitglied der Royal Society gewählt. 1917 erhielt er zudem den Adelstitel eines Baronets. Für seine Leistungen in der Metallurgie genoss er Ehrungen in Frankreich und den USA. In Großbritannien veranstaltete er zahlreiche wissenschaftliche Konferenzen.

Seine neuen Unternehmungen in den 1920er Jahren – die Bean Car Company im Black Country sowie eine Gießerei in Ohio – waren weit davon entfernt, erfolgreich zu sein.