Zino Davidoff (1906–94)

Zino Davidoff gelang es, sich sich unter Europas führenden Zigarren-Händlern zu etablieren, sein Name zählt nach wie vor zu den einflussreichsten Marken bei Luxusartikeln. Er stammte aus einer jüdischen Familie in Nowgorod-Sewerski, das 1906 zum russischen Kaiserreich gehörte und heute in der Ukraine liegt. Sein Vater betrieb einen Tabakhandel in Kiew, doch 1911 wanderte die Familie nach Genf aus und eröffnete dort ein kleines Tabakgeschäft.

1924 reiste Davidoff für zwei Jahre nach Argentinien, Brasilien und Kuba, um den Tabakhandel kennenzulernen. Als er um 1930 in die Schweiz zurückkehrte, übernahm er das Familiengeschäft. Ihm wird die Erfindung des Desktop-Humidors zugeschrieben, in dem Zigarren bei derselben Temperatur und Luftfeuchtigkeit aufbewahrt werden können wie in Kuba. Sein Geschäft expandierte während des Zweiten Weltkriegs, denn wo alle Handelsverbindungen unterbrochen waren, hielt er einen der wenigen Kanäle offen, durch den führende Persönlichkeiten beider Seiten Qualitätszigarren beziehen konnten.

1970 wurde sein Unternehmen von der Firma Max Oettinger übernommen, die 1875 gegründet worden war und als erste Havanna-Zigarren nach Europa importiert hatte. Davidoff selbst blieb als eine Art Botschafter im Unternehmen.

1968 hatte das staatliche kubanische Tabakmonopol, das Fidel Castros Regierung in Kuba eingerichtet hatte, die Firma angesprochen und einen Vertrag geschlossen, nach dem Davidoffs Import-Zigarren in derselben Fabrik hergestellt wurden, die auch für Castro selbst produzierte. Daraus entwickelte sich für eine gewisse Zeit eine einträgliche Partnerschaft und Jahr für Jahr kamen neue Produktlinien und Marken auf den Markt, aber 1989 zerbrach die Geschäftsbeziehung. Seitdem kommen Davidoff-Zigarren aus der Dominikanischen Republik. 2006 hat Imperial Tobacco die Firma übernommen und produziert weiterhin eine Serie von Produkten unter der Marke Davidoff: nicht nur Zigarren, sondern auch Pfeifen, Humidore und Herrendüfte.