Bernd Becher (1931 - 2007) & Hilla Becher (1934–2015)

Die Fotografen Bernd und Hilla Becher veränderten unsere Wahrnehmung von Denkmälern früherer Industrien und zeigten, dass Ruinen dramatische und ästhetisch anspruchsvolle Eigenschaften aufweisen können. Bernd Becher wurde im Siegerland und Hilla in Potsdam geboren. Sie lernten sich 1957 an der Kunstakademie Düsseldorf kennen und begannen, als beide zwei Jahre später als selbstständige Fotografen arbeiteten, gemeinsam, Industriedenkmäler zu fotografieren. Sie heirateten im Jahre 1961.

Die Eheleute Becher entwickelten neue Ansätze und gelten als Begründer der Becher- oder auch Düsseldorfer Fotografenschule. Sie verwendeten Großbildkameras und arbeiteten nur, wenn das Wetter eher durchwachsen als sonnig war. Ihre Abzüge präsentierten sie im Rasterformat, weil „durch das Platzieren mehrerer Kühltürme nebeneinander etwas passierte, etwas wie tonale Musik. Man sieht nicht, was die Objekte unterscheidet, bis man sie zusammenführt, so subtil sind ihre Unterschiede“.

Sie arbeiteten zunächst in Deutschland, vor allem im Siegerland. 1966 begaben sie sich in einem VW-Bulli samt altem Wohnwagen auf eine umfangreiche Reise durch die Industriegebiete Englands und von Süd-Wales. Im darauf folgenden Jahr gestalteten sie in München eine gefeierte Ausstellung und arbeiteten danach unter anderem in Belgien, Frankreich, den Niederlanden, Luxemburg und den Vereinigten Staaten. Ihr Werk wurde seither im Rahmen von Ausstellungen in vielen der wichtigsten Galerien Europas gezeigt. Bernd Becher war zwischen 1976 und 1996 Professor an der Kunstakademie Düsseldorf. Ihre gemeinsamen Werke kennt man hauptsächlich aus den Publikationen Water Towers (1988), Blast Furnaces (1990), Gasholders (1993), Mine Headstocks (1997),  Cooling Towers und Grain Elevators (beide 2006).