Giovanni Sacchi (1913–98)
Giovanni Sacchi fertigte Holzmodelle. Seine Arbeit hatte nachhaltigen Einfluss auf das Aussehen von Gebrauchsgütern der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Geboren wurde er in Sesto San Giovanni, einem Industrievorort nordöstlich von Mailand. Hier verbrachte er auch den größten Teil seines Lebens. Seine Fähigkeiten im Umgang mit Holz erwarb er, als er mit 12 Jahren bei der Mailänder Gießerei Ceresa e Boretti eine Lehre als Modellbauer antrat. 1948 gründete er seine eigene Werkstatt. Von da an griffen Designer gerne auf seine Modelle zurück, um ihre Ideen zu verfeinern und um in Zusammenarbeit mit Fertigungsplanern Lösungen für alle praktischen Probleme zu finden, die im Entwicklungsprozess vom Entwurf zum Massenprodukt auftreten können. Sacchi arbeitete mit zahlreichen renommierten und international tätigen Unternehmen zusammen, darunter Fiat, IBM und Philips. Insgesamt hat er im Laufe seiner Karriere rund 25.000 Modelle hergestellt. Den größten Ruhm brachte ihm vielleicht sein Beitrag zum Design der Schreibmaschine Lettera 22 ein. Darüber hinaus fand seine gestalterische Arbeit Niederschlag in Radio- und Fernsehgeräten, Kühlschränken, Staubsaugern, Nähmaschinen, Besteck, Kaffeekannen, Uhren und Computern.
Sacchis Werkstatt ging 1998 außer Betrieb, weil es keinen Nachfolger für ihn gab. Sein Schaffen war Gegenstand vieler Ausstellungen in zahlreichen Ländern. Die Ausstattung seiner Werkstatt und die zugehörigen Archive befinden sich heute im Besitz des Museums für Industrie und Arbeit in Sesto San Giovanni.