Alessandro Rossi (1821–98)
Alessandro Rossi wurde in Schio geboren. Er war Bürger des Habsburger Kaiserreichs, das bis zum österreichisch-preußischen Krieg 1866 das Gebiet um Vincenza beherrschte. Später, als Haupt des Textilunternehmens Lanificio Rossi, avancierte er zu einer der prägenden Figuren in der Wirtschaft des frisch vereinigten Königreichs Italien und war überdies Mitglied des italienischen Senats. Sein Vater, Francesco Rossi, hatte 1817 eine Tuchfabrik in Schio errichtet.
Alessandro Rossi baute eine Reihe weiterer Tuchfabriken sowie die Jacquard-Gärten und Neu-Schio, eine Arbeitersiedlung in der Tradition britischer Vorläufer, wie sie etwa Robert Owen und Sir Titus Salt ins Leben gerufen hatten. Als Architekten der Siedlung beauftragte er Antoni Caragaro Negrin (1821-98). Rossi war strenggläubiger Katholik. Seine väterliche Fürsorge wurzelte ebenso in seinen religiösen Überzeugungen wie in dem Glauben, dass Industriearbeiter in einer dorfähnlichen Gemeinschaft besser aufgehoben wären als in Großstädten. 1892 ging er in den Ruhestand, blieb aber weiterhin politisch aktiv. In Santorso bei Schio steht noch seine Villa im pompeianischen Stil, umgeben von ausgedehnten Parkanlagen. Ebenfalls erhalten hat sich sein daran angrenzendes landwirtschaftliches Mustergut aus den frühen 1880er Jahren.
Ein Denkmal zu Ehren Rossis, entworfen von Guilio Monteverde (1837-1917) und errichtet 1902, steht vor der Kirche St. Antonio in Schio.