Armand Peugeot (1849–1915)
Armand Peugeot zählt zu den Gründern der französischen Auto-Industrie. Er wurde in Herimoncourt in Ostfrankreich als Sohn einer protestantischen Familie geboren, die seit langem in der Metallbearbeitung tätig war. Nachdem er die Ècole Centrale in Paris absolviert hatte, reiste er durch England, um dort die expandierende Fahrrad-Produktion zu studieren. Danach gründete er mit seinem Cousin Eugène Peugeot eine kleines Ingenieurbüro unter dem Namen "Peugeot Frères Ainé" und begann 1882 mit der Herstellung von Fahrrädern. Die Firma führte das "Grand Bi" mit einem großen und einem kleinen Rad ein, vergleichbar den englischen Hochrädern. Auf der Pariser Weltausstellung 1889 stellte das Unternehmen dann ein dampfgetriebenes Dreirad vor, baute im folgenden Jahr ein vierrädriges Fahrzeug mit einem Motor von Daimler und produzierte bald sein erstes richtiges Auto. Die Peugeots beteiligten sich 1894 mit mehreren Fahrzeugen an Frankreichs erstem Autorennen.
1896 gründete Armand Peugeot seine eigene Firma, die "Société Anonyme des Automobiles Peugeot", mit einer Fabrik in Audincourt im Departement Doubs in Ostfrankreich. Die Produktion begann 1897 mit 125 Arbeitern, die anfangs ein Auto pro Woche fertigstellten, im folgenden Jahr bereits drei und im Jahr 1900 zehn. Ein Überangebot an Modellen brachte Peugeot in finanzielle Schwierigkeiten, aber 1905 stellte er ein Leicht-Automobil vor, den Baby-Peugeot, der sich im ersten Produktionsjahr 400 mal verkaufte. 1910 übernahm Armands "Société Anonyme des Automobiles Peugeot" die Firma, die sein Cousin gegründet hatte. Als Armand Peugeot 1913 in Ruhestand ging, war sein Unternehmen mit einer Jahresproduktion von 10.000 Fahrzeugen Europas größter Automobilproduzent geworden. Die Firma wuchs in den Zwischenkriegsjahren weiter, führte 1929 als erstes Serienfahrzeug den Peugeot 201 ein und spielt – nach diversen Übernahmen – noch immer eine bedeutende Rolle in der europäischen Auto-Industrie.