Sir Charles Algernon Parsons (1854–1931)
Geboren wurde er in London in eine Familie, deren Wurzeln in Birr in Irland lagen. Er studierte am Dubliner Trinity College und legte die Prüfungen zum Maschinenbauingenieur an der Universität von Cambridge ab, wo er dem St John’s College angehörte. Seit 1877 sammelte er im Newcastler Werk von Sir William Armstrong (1810-1900) Berufserfahrung und arbeitete anschließend eine Zeitlang für Kitsons, eine Maschinenbaufirma in Leeds.
1884 wechselte er zu dem Generatorenproduzenten Clarke, Chapman & Co. und erhielt noch im selben Jahr sein erstes Patent für die Entwicklung einer Dampfturbine. Bis 1888 produzierte die Firma 200 Turbogeneratoren, die überwiegend für Schiffsbeleuchtungen eingesetzt wurden. Das erste mit Turbogeneratoren betriebene Kraftwerk baute er 1890 in Newcastle.
Drei Jahre später gründete er ein eigenes Unternehmen zum Bau von Schiffsturbinen, das bis heute als Teil des Siemens-Konzern existiert. Anlässlich der Heerschau der Königlichen Marine bei Spithead 1897 demonstrierte er als Ergebnis seiner firmeninternen Entwicklungsabteilung die Turbinia, die eine Geschwindigkeit von 34 Knoten erreichte. Die Technik überzeugte und führte 1899 zum Bau des turbinengetriebenen Zerstörers HMS Viper sowie zur Ausstattung der Dreadnought-Schlachtschiffe mit Turbinen. 1901 belieferte seine Firma die King Edward, das erste turbinengetriebene Passagierschiff. Die Turbinia ist heute im Discovery Museum in Newcastle-upon-Tyne zu sehen. Auch das Museum Irischer Wissenschaftler in Birr Castle, dem Stammsitz der Familie, hält die Erinnerung an Parsons wach.