Wilhelm Maybach (1846–1929)
Maybach war einer der bedeutendsten Konstrukteure der ersten Verbrennungsmotoren. Ende des 19. Jahrhunderts arbeitete er mit Gottlieb Daimler zusammen, um leichte Motoren für viele verschiedene Einsatzzwecke zu entwickeln. Später stellte sein eigenes Unternehmen, der Maybach-Motorenbau, Motoren für Zeppeline und Luxusautos her.
Er wurde in Heilbronn im deutschen Königreich Württemberg geboren und wuchs dort und in Stuttgart auf. Im Alter von 10 Jahren wurde er Vollwaise und wuchs in der Bruderhaus-Anstalt in Reutlingen auf. Er erhielt die Möglichkeit, Ingenieurwissenschaften zu studieren, und arbeitete mit 19 Jahren als Dampfmaschinenkonstrukteur und mit dem jungen Gottlieb Daimler zusammen. Maybach folgte Daimler, als dieser zunächst nach Karlsruhe und dann zur Deutz-Gasmotorenfabrik in Köln wechselte. Zusammen mit Nicolaus Otto entwickelten sie den Viertakt-Gasmotor, der 1876 patentiert wurde. Einige Jahre später verließ Daimler das Unternehmen, um in Stuttgart eine eigene Firma zu gründen, und Maybach schloss sich ihm an.
1883 patentierten sie ihren ersten Motor und entwickelten 1885 eine Reihe von Innovationen, die den modernen Benzinmotor begründeten. Er war schnell und leicht und wurde in einen Rahmen eingebaut, um das erste Motorrad, den Reitwagen, zu bauen. In den folgenden Jahren bauten sie den Motor in ein Boot, eine Kutsche und einen Ballon (das erste motorisierte Luftschiff) ein. Maybach leitete die Konstruktionsabteilung und Daimler führte die Geschäfte. Ab 1889 produzierten sie Spezialfahrzeuge und vergaben Lizenzen an andere Hersteller in Österreich, Frankreich, Großbritannien und den USA. 1890 gründeten sie mit neuen Investoren die Daimler-Motoren-Gesellschaft (DMG), doch Meinungsverschiedenheiten mit ihnen führten zum Ausscheiden von Maybach. Er gründete seine eigene Werkstatt und arbeitete weiterhin mit Daimler zusammen. 1894 konstruierte er zusammen mit Daimler und seinem Sohn Paul den 4-Zylinder-Phoenix-Benzinmotor. 1894 konstruierte er zusammen mit Daimler und seinem Sohn Paul den Vierzylinder-Benzinmotor Phoenix. Maybach kehrte schließlich als Chefkonstrukteur zur DMG zurück. Nach Daimlers Tod im Jahr 1900 entwickelte er weitere neue Produkte, darunter den Mercedes-Rennwagen mit 35 PS, einen 6-Zylinder-Motor und einen bahnbrechenden Flugzeugmotor.
1907 verließ Maybach die DMG endgültig. Er schloss sich mit Graf Ferdinand von Zeppelin zusammen, um unter dem Namen Luftfahrzeug-Motoren-GmbH zunächst in Württemberg und später in Friedrichshafen Motoren für Luftschiffe herzustellen. Im Jahr 1912 wurde das Unternehmen in Maybach-Motorenbau umbenannt. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Luftschiffproduktion in Deutschland jedoch verboten, und Maybach wandte sich ab 1921 stattdessen der Herstellung von Luxuslimousinen zu. Als er 1929 starb, führte sein Sohn Karl das Unternehmen weiter, das später Teil von Mercedes-Benz wurde.
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