William Hesketh Lever, first Viscount Leverhulme (1851–1925)
W. H. H. Lever war ein erfolgreicher Seifenhersteller, der Port Sunlight gründete, eine der bedeutendsten Mustersiedlungen für Industriearbeiter in Europa. Er wuchs in Bolton auf und trat im Alter von 16 Jahren in das Lebensmittelgeschäft seines Vaters ein. 1872 wurde er Partner.
Er und sein Bruder James Darcy Lever (1854-1916) begannen, auf eigene Rechnung Geschäfte zu machen, und verkauften Seife, der sie 1884 den Markennamen "Sunlight" verliehen. Im folgenden Jahr begannen die Brüder, ihre eigene Seife herzustellen, und 1888 gründete William eine neue Fabrik am Fluss Mersey auf der Halbinsel Wirral, die er zusammen mit der Wohnsiedlung, die er um sie herum baute, Port Sunlight nannte. Bis 1900 entstanden vierhundert Häuser im Gartenstadtstil, und zuletzt bestand das Dorf aus mehr als tausend Wohneinheiten. Die Fabrik und die ersten Häuser gehen auf Entwürfe des lokalen Architekten William Owen zurück, doch später arbeiteten hier Architekten von nationalem Ruf wie Sir Edwin Lutyens (1869-1944) und Ernest Newton (1856-1922), was zu einer erstaunlichen Vielfalt der Stile führte. Port Sunlight umfasst auch eine Kirche, eine Gaststätte, viele Versammlungssäle und die großartige Lady-Lever-Kunstgalerie.
Lever war einer der ersten, der die Markenmacht nutzte, gestützt durch das Markenregistrierungsgesetz von 1875, das Rechtsschutz vor Nachahmung bot. Neben der Sunlight-Seife führte er auch noch weitere starke Marken ein, darunter Vim-Scheuerpulver, Lux-Seifenflocken und Lifebuoy-Karbolseife. Lever Brothers wurde 1894 eine Aktiengesellschaft und übte einen starken Einfluss auf die Seifenindustrie in ganz Europa aus, mit Fabriken in Deutschland, den Niederlanden und der Schweiz sowie in Nordamerika. In Nigeria gründete Lever Mahlwerke für das Palmöl, das er für seine Seifen verwendete.
1906-09 war er liberaler Abgeordneter und wurde 1922 Viscount. In seinen letzten Jahren versuchte er, auf den schottischen Inseln Lewis und South Harris eine Fischereiindustrie aufzubauen, allerdings mit wenig Erfolg. Lever Brothers vereinigte sich 1930 mit Margarine Unie zur Unilever Corporation.