Artur Hazelius (1833–1901)
Artur Hazelius gründete das Freiluftmuseum Skansen in Stockholm, das seinen Namen seither europaweit Gebäudeensembles leiht, deren wissenschaftlich erfasste Bauwerke an ihren Originalstandorten abgebaut und im Museumszusammenhang wieder aufgebaut wurden.
Hazelius war der Sohn eines Offiziers, studierte an der Universität von Uppsala und arbeitete danach zunächst als Lehrer. 1869-71 war er mit der Herausgabe eines Lexikons der schwedischen Sprache befasst. Im Verlauf dieses Projekts unternahm er ausgedehnte Reisen durch seine Heimat und entwickelte ein lebhaftes Interesse an volkstümlichen Überlieferungen.
1872 gründete er ein Museum für schwedische Ethnografie, aus dem das heutige Nordiska Museet entstanden ist. Nach der Besichtigung einer Gebäudegruppe, die König Oskar II. seit 1881 in Oslo (damals Christiana) zusammengetragen hatte, begann er seinerseits historische Gebäude und andere Objekte zu erwerben. Seine Sammlertätigkeit mündete 1891 in die Gründung eines Museums auf Djurgarden, einer Insel in der Hafenbucht von Stockholm, die einmal befestigt war und daher fortan unter dem Namen Skansen (schwedisch für Schanze) bekannt wurde.
Hazelius verband tiefen Patriotismus und die romantische Verklärung der Vergangenheit mit praktischen Fähigkeiten und politischen Einblicken, die ihn zu dieser Leistung befähigten. Er vereinte in Skansen Gebäude aus allen Teilen Schwedens und bestand darauf, sie jeweils passend zu möblieren bzw. Werkstätten mit dem zugehörigen Werkzeug auszustatten. Sein Ziel war es, den Zustand der schwedischen Gesellschaft vor der Industrialisierung zu veranschaulichen. Dabei wird zugleich deutlich, dass die Entwicklung zu einem industrialisierten Gemeinwesen in Schweden schrittweise verlief und dass Eisenherstellung, Glasgewerbe, Möbelproduktion und Leinenweberei weit vor der Mitte des 19. Jahrhunderts wurzeln.
In seiner Funktion als Museologe übte Hazelius einen starken Einfluss auf die Präsentation industrieller Erzeugnisse aus – ein Einfluss, der ganz Europa erfasste und bis heute anhält.