Johann Rudolf Geigy-Merian (1830–1917)
Die Familie von Johann Rudolf Geigy-Merian gründete in Basel eine Pharma-Firma, die sich im 19. Jahrhundert zu einem Zentrum der europäischen Chemie-Industrie entwickelte. Auch an der Entwicklung chemischer Farbstoffe und verwandter Produkte war er beteiligt.
Er war der Urenkel von Johann Rudolf Geigy-Gemuseus (1733-93), Gründer der Firma J.R. Geigy, Drogisten in Basel, Enkel von Jerome Geigy (1771-1830) und Sohn von Karl Geigy (1798-1861). Seine Lehrzeit absolvierte er bei seinem Vater, danach brach er zu Reisen auf, um in England, Frankreich und Indien geschäftliche Erfahrungen zu sammeln. 1854 kehrte er nach Basel zurück und heiratete im Folgejahr ein anderes Mitglied aus der Geschäftsaristokratie der Stadt: Maria Merian (1837-1912), Tochter des Seidenherstellers Samuel Merian. 1857 errichtete er ein Farbwerk und begann, sich für die Produktion von Anilinfarben und für Derivate für die Kunststoff- und Medikamenten-Herstellung zu interessieren.
Geigy war auch in der Politik und im Bankenwesen aktiv und saß in der Leitung verschiedener Eisenbahngesellschaften, einschließlich der, die die Gotthard-Strecke baute. 1898 vergrößerte er sein Unternehmen, in dem er jenseits der deutschen Grenze in Grenzach (heute Baden-Württemberg) eine Fabrik baute. 1901 wurde es in eine AG umgewandelt, die seit 1914 J.R.Geigy AG heißt. Folgerichtig fusionierte das Unternehmen später mit einem anderen Baseler Chemie-Giganten, der Gesellschaft für Chemische Industrie in Basel (kurz CIBA) und lange nach J.R.Geigys Tod auch mit Sandoz, ebenfalls aus Basel, und ist nun einer der größten Pharma-Konzerne der Welt.