Søren Frich (1827–1901)

Eisengießereien und Maschinenbaubetriebe waren für die Ausrüstung neuer Industrien während der Industriellen Revolution unerlässlich. In Aarhus gründete der dänische Ingenieur Søren Frich eine bedeutende Eisengießerei und Maschinenfabrik, die eine breite Palette von Maschinen und Ausrüstungen lieferte.

Frich wuchs in Aarhus auf und besuchte die dortige naturwissenschaftliche Schule und anschließend die technische Universität in Kopenhagen. Nachdem er sich von seinen Verletzungen aus dem Krieg mit Deutschland erholt hatte, beschloss er 1851, Eisengießerei zu studieren, zunächst in Dänemark in Frederiksværk und dann in Charleroi in Belgien und schließlich in Newcastle upon Tyne in Großbritannien. Als er 1853 nach Dänemark zurückkehrte, erkannte er die Chance, die dortige Gießereitechnik zu verbessern, und entschloss sich zur Gründung einer eigenen Gießerei.

Mit dem Geld seines Vaters eröffnete er die Gießerei in Aarhus, um landwirtschaftliche Werkzeuge und Maschinen, Öfen und Bauelemente aus Eisen herzustellen. Seine erste stationäre Dampfmaschine konstruierte er 1855, und ab 1861 lieferte er die Ausrüstung für die neue Eisenbahn in Jütland. Das Werk produzierte eine Vielzahl unterschiedlicher Objekte, vor allem aber Maschinen für Papierfabriken, Brauereien, Seifenfabriken und Molkereien.

1885 verkaufte Frich sein Unternehmen und zog sich auf einen Landsitz zurück. Er starb 1901. Die Entwicklung des Werks setzte sich nach seinem Tod fort - mit 400 Beschäftigten war es der größte Arbeitgeber in Århus. Ab 1900 erlangte es Bedeutung für die Herstellung von Anlagen zur Stromerzeugung. Auf Anregung der Regierung begann die Firma ab 1912 mit der Produktion von Dampflokomotiven, seit 1919 in Partnerschaft mit der Berliner Firma Borsig. Im Laufe des 20. Jahrhunderts wuchs sie weiter und beschäftigte 1.000 Mitarbeiter. Bis in die 1950er Jahre verkaufte sie Dampflokomotiven in die ganze Welt, unter anderem nach Thailand, Frankreich, Schweden, Spanien und Neuseeland. Sie stellte auch Diesellokomotiven her.

Das Maschinenbauunternehmen Frich gibt es immer noch. Das Gelände der alten Gießerei dient heute als Gewerbegebiet.