Evans Evans (1765–1844)

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts hatte Evan Evans die Aufgabe, die Technologie der Baumwollspinnerei von Großbritannien nach Sachsen zu exportieren, das sich in der Folge zu einer industriell besonders vielseitigen Region in Deutschland entwickelte. Evans war als Industrieller in seiner Wahlheimat berühmt, ist jedoch in seiner Heimat kaum bekannt.

Er kam im walisischen Llanelltyd in Snowdonia auf die Welt. Als junger Mann ging er in die Textilstadt Manchester, wo er sich mit der Baumwollspinnerei und dem Maschinenbau beschäftigte. Dort lernte er Carl Friedrich Bernhard kennen, der aus Geschäftsgründen von Bayern nach Manchester gereist war. Bernhard und sein Bruder besaßen eine Baumwollspinnerei in Harthau, heute ein Stadtteil von Chemnitz. Sie luden Evans ein, sein Know-how nach Sachsen zu bringen. Er überarbeitete und mechanisierte den Spinnprozess und machte die Spinnerei zu einer der größten der Welt. Anschließend baute er in der Nähe weitere Fabriken für die Gebrüder Bernhard.

Evans gründete bald auch seine eigene Maschinenbaufirma in Sachsen und hatte schließlich mehrere Werke, in denen er für verschiedene Kunden Anlagen für neue Textilfabriken baute. 1807 eröffnete er eine Maschinenfabrik in Dittersdorf und 1809 in Geyer und fertigte dort Werkseinrichtungen aus Holz, Messing und Eisen. Im Jahr 1812 kaufte er eine Eisenhütte. Außerdem baute er in Siebenhöfen bei Geyer eine eigene Baumwollspinnerei, die zur größten Fabrik in Sachsen wurde. Sein Sohn Eli Evans führte das Geschäft nach seinem Tod weiter. Die Stadt Geyer ehrt Evan Evans mit einem großen Denkmal auf dem Friedhof.