Lars Magnus Ericsson (1846–1926)
Das Telekommunikationsunternehmen Ericsson ist heute weltberühmt. Es wurde 1876 von dem Erfinder und Unternehmer Lars Magnus Ericsson gegründet.
Ericsson wuchs auf einem kleinen Bauernhof in Mittelschweden auf. Sein Vater starb, als er 12 Jahre alt war, und ab dem Alter von 14 Jahren arbeitete er als Hilfsarbeiter auf einem nahe gelegenen Bauernhof. Im darauf folgenden Jahr verließ er sein Elternhaus, um bei einem Eisenbergwerksprospektor zu arbeiten; danach ging er bei einem Eisenhändler in die Lehre, wo er auch andere Tätigkeiten im Zusammenhang mit der Eisenverarbeitung ausübte. 1867 ging er nach Stockholm und fand eine Anstellung bei der Firma Ollers and Company, die Telegrafengeräte herstellte. Er erhielt ein Regierungsstipendium, mit dem er sich von 1872 bis 1875 im Ausland fortbilden konnte: Er ging zu Siemens und Halske nach Berlin und arbeitete anschließend in München, Bern, Magdeburg und Neuenburg, bevor er in seine Heimat zurückkehrte.
Zusammen mit seinem Freund Carl Johan Andersson gründete er 1876 in Stockholm eine eigene Firma. Zunächst reparierten sie Telegrafengeräte, doch dann brachte Ericsson sein Fachwissen als Konstrukteur ein, um die von Bell und Siemens hergestellten Telefone zu studieren und eigene Lösungen zu entwickeln. 1881 erhielten sie den Zuschlag für die Belierferung von Telegrafverket, dem nationalen schwedischen Telefonsystem. In den folgenden fünf Jahren schlossen sie 64 der 93 Städte des Landes an das Telefonnetz an. Im Jahr 1883 fusionierten sie mit Henrik Thor Cedergen, dem Eigentümer der Telefongesellschaft Stockholms Allmänna Telefonaktiebolag (SAT). Das Unternehmen war für die hohe Qualität seiner Produkte weithin anerkannt und expandierte international. Es baute Fabriken in London, New York und St. Petersburg und eröffnete Niederlassungen in Shanghai und Mexiko-Stadt. Seine Produkte wurden auch in Dänemark, Norwegen, Australien und Neuseeland verkauft.
Ericsson legte großen Wert auf die Ausbildung seiner Mitarbeiter und die Förderung talentierter Personen. Sein Unternehmen war auch für gute Arbeitsbedingungen bekannt, einschließlich kostenloser medizinischer Versorgung. Seine Frau Hilda Simonsson, die er 1878 heiratete, nahm regen Anteil am Unternehmen und trug zu dessen Erfolg bei.
1901 trat er als Präsident des Unternehmens zurück und verkaufte vier Jahre später seine Anteile. In seinem Ruhestand konzentrierte er sich auf die Entwicklung eines Bauernhofs außerhalb Stockholms mit Elektrizität und Mechanisierung.