John Boyd Dunlop (1840–1921)
Bei dem Versuch, das Dreirad seines Sohnes zu verbessern, erfand John Boyd Dunlop 1887 ein Produkt, das bis heute auf Milliarden von Fahrzeugen und Fahrrädern weltweit im Einsatz ist - den Luftreifen.
Dunlop wuchs auf einem Bauernhof in Schottland auf und machte eine Ausbildung zum Tierarzt. 1867 gründete er in Belfast eine Tierarztpraxis, die in den folgenden 20 Jahren zur größten Einrichtung ihrer Art auf der irischen Insel wurde. Als sich sein kleiner Sohn beschwerte, dass sein Dreirad mit Vollgummireifen auf Kopfsteinpflasterstraßen unbequem zu fahren sei, suchte er nach einer Lösung. Er experimentierte mit einem Luftschlauch aus Gummi und stellte fest, dass sich Komfort und Geschwindigkeit dadurch erheblich verbessern ließen. 1888 meldete er ein Patent an.
Dunlop arbeitete dann mit einem Fahrradhersteller in Belfast zusammen, um Dreiräder mit Luftreifen herzustellen. Als ein ortsansässiger Radfahrer nach denselben Reifen fragte und ein Rennen gewann, wurde Harvey Du Cross, der Präsident der Irischen Radfahrervereinigung, auf die Erfindung aufmerksam. Dunlop und Du Cross gründeten in Dublin ein gemeinsames Unternehmen.
Dunlops Patent wurde erfolgreich von einem anderen schottischen Erfinder, Robert William Thompson, angefochten, der 1846 eine ähnliche Erfindung in Frankreich patentiert hatte. Zu diesem Zeitpunkt hatten Du Cross und Dunlop jedoch bereits weitere Patente für Befestigungsmethoden, Ventile und Felgen, ihre Reifen waren in Produktion und sie festigten ihren Ruf.
Dunlop akzeptierte eine Zahlung und Anteile an der Firma von Du Cross im Austausch für sein Patent, was bedeutete, dass er persönlich nicht viel Geld verdiente. Nachdem das Unternehmen 1896 mit neuen Investoren an die Börse gegangen war, war er nicht mehr an der Reifenherstellung beteiligt. Dennoch blieb der Name 'The Dunlop Rubber Company' bestehen, und die Marke existiert noch immer. John Boyd Dunlop selbst verlebte seinen Ruhestand in der Nähe von Dublin.