Robert Bosch (1861–1942)

Robert Bosch ist im Hinblick auf die Technologiegeschichte bekannt für seine Rolle bei der Entwicklung der Zündkerze. Als Gründer eines international agierenden Elektrotechnik-Konzerns hat er darüber hinaus Wirtschaftsgeschichte geschrieben.

Seine Geburtsstadt war Ulm, wo er zur Schule ging und anschließend eine Lehre zum Feinmechaniker absolvierte. Um seine Kenntnisse zu vervollkommnen, arbeitete er vorübergehend für verschiedene deutsche Firmen sowie für Thomas Edison in den USA und Sir William Siemens in England.

1886 eröffnete er eine „Werkstätte für Feinmechanik und Elektrotechnik“ in Stuttgart. Er beschäftigte sich mit der Entwicklung von Zündanlagen für Verbrennungsmotoren und stellte 1897 eine fahrzeugtaugliche Magnetzündung her. 1902 erfand einer seiner Ingenieure eine kommerziell verwertbare Starkstromzündkerze, die Schlüsselfunktion für die Weiterentwicklung des Auots hatte und den Grundstein für den weiteren Erfolg der Firma legte. 1927 produzierte Bosch eine Dieseleinspritzpumpe, und auch in den Jahrzehnten seit dem Zweiten Weltkrieg gelang es der Firma immer wieder, die Fahrzeugtechnologie durch Innovationen voranzutreiben.

Bei alledem war Robert Bosch stets bestrebt, seine Aktivitäten über die deutschen Grenzen hinaus auszudehnen. 1897 eröffnete er daher eine Filiale in London. Während der 1920er Jahre entschloss er sich, seine Produktpalette zu diversifizieren, und begann mit der Herstellung von Elektrowerkzeugen. Den Anfang machten 1928 Haarschneidemaschinen, 1933 folgten Haushaltsgeräte. Auf diese Weise wurde die Robert Bosch GmbH lange vor dem Tod des Firmengründers ein multinational operierender Elektrotechnik-Konzern.

Robert Bosch galt als wohlwollender Arbeitgeber, der bereits 1906 den Achtstundentag einführte. Seine philantropische Einstellung äußert sich zudem 1936 in der Stiftung eines Stuttgarter Krankenhauses, das seinen Namen trägt. Vor dem Anbruch des Dritten Reichs, dessen erklärter Gegner er war, befürwortete er vehement eine Zollunion der europäischen Länder.